Stell Dir vor: Draußen sind 35° im Schatten und Du musst in die Stadt zum Einkaufen, bzw. zum Optiker.
Wenn ich nur Lebensmittel einkaufen gehe, habe ich meist ein Top, eine kurze Hose und ein paar Latschen an – zumindest bei diesen Temperaturen.
Nun bin ich aber mit meinem Mann zum Optiker gegangen, da wollte ich nicht ganz wie Schlumpi aussehen.
Shopping macht ja so unendlich viel mehr Spaß. Früher habe ich mir die ein- und dieselbe Klamotte immer in unterschiedlichen Größen bestellt, in der Hoffnung, dass eine passt. Heute kann ich bei einer Größe bleiben, mit der relativen Sicherheit, dass die Klamotte passt. Manches sieht nicht so aus wie abgebildet, okay, aber das ist mittlerweile eher die Ausnahme geworden. Es ist wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich war so häufig so deprimiert, wenn die komplette Bestellung wieder zurückgegeben werden musste.
Ich hatte mir ein sehr langes Oberteil gekauft. Eine Art Hoodie-Kleid – dünnes, leichtes Material mit einer Kapuze. Sehr angenehm zu tragen. Vor der Operation wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, solch ein Teil ohne eine Hose darunter zu tragen, da die Oberschenkel immer aneinander gerieben und sich wund gescheuert hätten. Auch nicht bei 35°. Bei so hohen Temperaturen habe ich nun allerdings überlegt und beschlossen, keine Hose darunter anzuziehen und bin das Risiko wunder, schmerzender Oberschenkelinnenseiten eingegangen.
Locker, leicht und beschwingt konnte ich durch die Stadt laufen. Es war toll. Es mag sich merkwürdig anhören, aber für mich eine völlig unbekannte Erfahrung. Die Oberschenkel rieben nicht aneinander. Unfassbar!
Wenn ich also keine Hose oder Strumpfhose anziehen möchte unter einem Kleid, dann muss ich das nicht mehr tun.
Ich hatte mir mal sogar extra solche Oberschenkelschoner angeschafft. Die sehen aus, wie sehr breite Strumpfbänder – geholfen haben sie mir allerdings nicht. Auf den verschiedensten Internetplattformen geben Frauen ihre Erfahrungen und Tipps weiter, wie sie diese Problematik mit Deodorant angegangen sind usw.
All das gehört nun der Vergangenheit an. Das ist so toll! Was ich allerdings immer noch nicht mag, ist, wenn ich sitze oder liege, dass dann Haut auf Haut liegt und sie aneinanderklebt. Beim Schlafen habe ich immer die Decke zwischen den Beinen und für den Tag habe ich nun immer ein Tuch dabei, was ich benutzen kann, denn ich schlage meine Beine zu gern übereinander.
Grundsätzlich mag ich meine Beine aber nicht zeigen, denn vor der Operation waren sie zu dick und nun hängt die Haut recht herunter und schlägt an den Knien Falten. Alles was ich anziehe, muss also mindestens Knie lang sein oder aber eben dann doch wieder eine Hose. Damit bin ich aber absolut fein.
Wieder einmal zeigt sich eine Thematik, an die vor der Operation nicht gedacht wurde. Wie denn auch?! Ich freue mich dann immer, wenn ich solche Veränderungen wahrnehmen kann. Das bereitet mir Freude und ein Glücksgefühl.










