Mal ein ganz anderes Thema: Hallux valgus
Wer kennt es?
Wer es nicht kennt, dem versuche ich, das verständlich zu erklären. Beim Hallux valgus handelt es sich um eine schief stehende Großzehe, den großen Onkel also. Dieser Zeh wird meist durch zu enges Schuhwerk in Richtung der anderen, kleineren Zehe, gedrückt. So aber nicht bei mir. Ich trage dann und wann mal Absatzschuhe, die dann sicherlich im Bereich der Zehen enger zulaufen, aber das ist nicht mein tägliches Schuhwerk. Bei mir handelt es sich um eine Hypermobilität meiner Sehnen, die mit dafür verantwortlich sind, den Zeh an Ort und Stelle zu halten. Bei mir haben sie versagt. Das haben sie aber nicht erst jetzt, sondern schon von Anfang an. Leider ist es bei mir erblich bedingt, dass sich meine Zehe quer gestellt haben und ich somit einen Spreiz-Senk-Plattfuß habe – beidseitig. Bereits mit 18 Jahren hatte ich also schon so meine Knieprobleme wegen dieser Fehlstellung. Somit wurde ich an beiden Füßen vor vielen Jahren operiert.
Dies so weit zu meiner Vergangenheit. In der Gegenwart ist es so, dass ich diese Eigenschaft an meine Tochter vererbt habe. Von Anfang an habe ich auf vernünftiges Schuhwerk geachtet, und dennoch war sie noch unter zehn Jahre, als die Fehlstellungen ihre Anfänge zeigten. Seither waren wir regelmäßig bei Orthopäden zu Gast, haben Einlagen und Physiotherapie verschrieben bekommen. Der Arzt war toll, er hat immer neue Dinge versucht, um ihr eine Operation zu ersparen, aber mindestens diese so lange wie möglich hinauszuzögern.
Sie war 19, als die erste Operation erfolgte und 20 Jahre alt bei der zweiten Operation. Die Schmerzen in ihren Füßen waren einfach schon zu stark. Der Chirurg hat ganz tolle Arbeit geleistet und ihre Füße wieder repariert.
Noch einmal ein kurzer Sprung in die Vergangenheit. Als ich damals operiert wurde, wurde mein linker Zeh gerichtet und versteift. Im obersten Gelenk kann ich ihn also nicht mehr beugen. Was auch immer an meinem rechten Fuß gemacht wurde, der Zeh ist schief geblieben. Auf beiden Füßen prangen große, lange Narben, weshalb ich mich nie getraut habe, meine Füße in offenen Schuhen zu zeigen.
Die Operationen meiner Tochter haben mich dazu bewogen, mich ebenfalls in dem Krankenhaus vorzustellen, um in Erfahrung zu bringen, ob und was bei mir noch möglich ist. An meinem linken Fuß ist mir zusätzlich eine kleine Erhebung aufgefallen, wenn ich mit den Zehen kralle. Da bei den früheren Operationen auch Material im Fuß verblieben ist, hatte ich Angst, dass es sich dabei um einen Schraubenkopf handeln könnte.
Es ist kein Schraubenkopf.
Nachdem sich der Chefarzt für meine Füße interessierte und sich alles ganz genau angesehen hat, habe ich einen Operationstermin im November vereinbart.
Ich bin sehr positiv gestimmt, dass mir diese Maßnahme etwas bringt.
Durch die Abnahme sind die Füße zwar entlastet, aber durch das Übergewicht waren viele andere Gelenke sehr stark belastet. Ich erhoffe mir, dass durch die Fuß-OP die Schmerzen im Rücken weniger werden oder aber sogar verschwinden.
Der Gedanke, mich wieder unter das Messer zu legen und für eine lange Zeit nicht laufen zu können, gefällt mir nicht, aber wie lange will ich noch warten? Ich bin noch nicht so alt, dass mir meine Mobilität egal ist.
Also, Augen zu und durch.
