Wir waren knapp zwei Wochen in Österreich zum Wandern. Das Salzburger Land ist wirklich schön und so früh, wie wir dort waren, kam uns auch kein Weidevieh in die Quere. So konnten wir den Hund auch viel freilaufen lassen. Der ist ein absolutes Phänomen. Die Strecke, die wir einmal laufen, läuft er bestimmt vier Mal, weil er immer vorläuft, ihm dann einfällt, er muss mal nach seinem Rudel schauen, dann wieder zurückkommt, um dann aber schnell wieder los zu rauschen, weil er als erster ankommen möchte. Wo auch immer das sein mag. 😉 Die Berge und die Wälder sind sein Ding. Die Tage dort haben wir uns so eingeteilt, dass wir am Vormittag eine größere Tour gemacht haben. Und am Nachmittag sind mein Mann und ich meist allein losgezogen und haben noch einen Spaziergang in einem schönen Tal gemacht.
So kamen wir täglich auf Strecken von rund acht Kilometern. Es ist aber noch zu sagen, dass man die Höhenmeter dazu rechnen muss, denn kein Weg verlief dort eben und flach. Ein Ausflug führte uns zu einer Treppe, die mehr als 350 Stufen haben sollte. Meine beiden Männer sind samt Hund davon gestürmt. Ich habe mir meine Zeit genommen, tief Luft geholt und bin Stufe für Stufe gelaufen. In meinem ganz eigenen Tempo. Ich kam nicht drum herum, die Stufen zu zählen. So kam ich auf 464 Stufen, die ich bezwungen hatte und als ich oben ankam, brauchte ich kein Sauerstoffzelt. Wir hatten in Österreich wirklich eine schöne Zeit. Auch das Wetter hat uns nicht im Stich gelassen. In der gesamten Zeit hatten wir nur einen Regentag.
Schon in der Vorbereitung auf diesen Urlaub haben mein Mann und mein Sohn eine Liste aufgestellt, was sie unbedingt vor Ort essen wollten. Dazu gehörte ein Wienerschnitzel, Sachertorte, Kaiserschmarrn und einen Apfelstrudel.
Beim Apfelstrudel war ich dabei und er war großartig. Mich plagte danach allerdings ein wenig das schlechte Gewissen, eine solche Kalorienbombe verspeist zu haben. Was allerdings fast noch schlimmer war, war, dass ich ihn komplett aufgegessen hatte. Da wurde mir bewusst, dass meine Portionen doch schon wieder recht groß geworden sind. Erschreckend! Gut, danach plagt mich dann auch ein paar Bauchschmerzen – geschah mir recht.
Überhaupt ist mir aufgefallen, dass ich wieder viel häufiger esse. Ständig stecke ich mir irgendetwas in den Mund und selbst wenn es mir bewusst ist, kann ich damit nicht aufhören. Noch schlimmer ist, dass es sich dabei sogar (fast) immer um Süßigkeiten handelt. Ich habe die fruchtigen Mentos für mich entdeckt und die verdrücke ich, als wenn es kein Morgen mehr gebe. Auch mache ich das wieder heimlich, nur um nichts abgeben zu müssen. Das ist doch krank. Momentan kann ich das auch nicht stoppen. Mich wundert nur, dass ich zum Verbleib der vielen Mentos-Stangen noch nicht befragt oder angesprochen werde. Dieses, mein Verhalten, stört mich sehr, aber ich kann es gerade nicht ändern, obwohl ich mir doch sehr bewusst darüber bin. Schrecklich! Ich muss etwas tun, weiß aber nicht was.
Im Urlaub ist die Planung meiner Mahlzeiten überhaupt immer sehr schwierig. Oft sind wir gerade um die Mittagszeit unterwegs, da bleibt oft nur ein Fastfood-Restaurant übrig. Es ist mir allerdings nicht möglich, einen Burger zu essen, da ich das Brot der Buns nicht vertrage. Davon bekomme ich Bauchschmerzen und mir wird schlecht. Salate esse ich dort auch nicht mehr, denn das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier eine Unverschämtheit und schmecken tun Sie auch nicht. Der „Rasthof zum Goldenen M“ hat in seiner Speisekarte mittlerweile Wraps mit aufgenommen. Diese kann ich recht problemlos essen. Mit einem richtig guten Gefühl esse ich dort aber nie.
Auf der Heimfahrt haben wir dort auch wieder angehalten. Ich hatte diesmal nur überhaupt keine Lust auf einen Wrap und habe stattdessen ein Softeis mit Karamellsoße gegessen. Das war der größte Fehler, den ich machen konnte. Kaum hatte ich das Eis aufgegessen, bekam ich Bauchschmerzen und mir ging es überhaupt nicht gut. Mein Mann musste erst einmal weiterfahren, obwohl wir eigentlich einen Fahrradtausch machen wollten.
Wenige Kilometer später musste ich ihn darum bitten, an einem Rasthof anzuhalten. Es gibt für mich fast nichts schlimmeres, als eine öffentliche Toilette zu benutzen, diesmal blieb mir aber nichts anderes übrig. Ich habe es gerade noch rechtzeitig geschafft. Glück gehabt. Danach brauchte ich noch einen Moment, um mich zu sammeln, aber dann ging es mir wieder gut. DAS liebe Leute war der absolut klassische Fall eines Dumpings. So und nicht anders sieht er aus und macht sich bemerkbar. Wahnsinn! Brauch ich nicht noch einmal.
Das war mir eine Lehre.
Zu Hause habe ich es tatsächlich mal mit einem anderen Milcheis probiert und siehe da, mir ist das gleiche passiert. Daraus lerne ich, dass ich mich an Wassereis und Sorbet halten sollte. Milcheis scheint überhaupt gar nicht gut für mich zu sein. Milch hingegen geht, denn den Latte Macchiato vertrage ich ohne Probleme.
Meine Erfahrungen und Erkenntnisse haben mich jedenfalls dazu gebracht, darüber nachzudenken, wie viel Zucker ich so zu mir nehme und wie ich das reduzieren kann. Überall liest man von „Zuckerfrei-Challenges“. Das möchte ich auch probieren und deshalb werde ich meine eigene Challenge erarbeiten und starten. Ich weiß noch nicht ganz genau wie ich das anstellen werde, aber irgendwas werde ich da schon machen. Ich halte Euch auf dem Laufenden.