Ein Jahr Post OP

Vor einem Jahr habe ich einen Schritt gewagt, der mein Leben verändert hat.
Vor einem Jahr brachte ich 55 Kilo mehr auf die Waage.
Vor einem Jahr war ich unglücklich. Wobei ich das ein wenig differenzieren muss, denn ich war nur in Bezug auf mein Gewicht und mein Aussehen nicht glücklich, bzw. sehr belastet.
Und jetzt? Jetzt ist alles anders.
Ich habe ein gesundes Gewicht und einen gesunden BMI. Ich bin beschwingter und lebenslustiger. Ich habe viel mehr Freude, an allem. Klar, es ist (noch) nicht alles perfekt, aber muss es das sein? Wenn ich daran denke, dass ich vor einem Jahr noch Probleme hatte mit meiner Kondition bzw. ich kurz vor einer Diabetes stand und womöglich Tabletten gegen Bluthochdruck nehmen müssen, dann ist es jetzt perfekt.
Die dritte Blutuntersuchung nach der Operation stand an. Alle Werte sind im grünen Bereich, beziehungsweise so, dass sich keiner Sorgen um irgendetwas macht, weil es zu hoch oder zu niedrig ist. Mit meinen Ergänzungsmitteln bin ich super eingestellt. War der Vitamin D Wert bei der zweiten Blutuntersuchung etwas zu hoch, bin ich jetzt genau richtig eingestellt. Ich bin wirklich glücklich und zufrieden und auch erleichtert, denn die Thematik hatte bei mir vor der Operation tatsächlich einige Bedenken ausgelöst. Die Zahl der Tabletten und Kapseln, die ich jeden Tag nehme, ist doch recht hoch, aber mittlerweile komme ich sehr gut damit zurecht. Mein Mann fragte mich, ob ich denn noch immer die Erinnerungen brauchen würde, und ich bejahte das. Den Zeitplan und wann welche Tablette/Kapsel dran ist, kenne ich auswendig. Nur manchmal kommt es vor, dass ich die Uhr nicht im Blick habe. Wenn dann mein Handy diesen einen kleinen Ton von sich gibt, dann greife ich sofort zum richtigen Mittel und nehme es ein. Diese Erinnerungen sind schon noch ein sehr willkommenes Hilfsmittel.

Was mir und auch der Ärztin von der MIC etwas Sorgen macht, ist die dauerhafte Einnahme von Pantoprazol. Dies sollte eigentlich nicht mehr nötig sein nach einer Magenbypass-Operation. Ich muss gestehen, dass ich sie aus guter alter Gewohnheit nehme und mich nicht traue, sie abzusetzen. Kurz nach der Operation hatte ich das mal gemacht und ich hatte noch Sodbrennen und bekam Bauchschmerzen. Mein Arzt meinte, dass ich die Dosis für einen gewissen Zeitraum sogar noch erhöhen sollte, was ich tat, aber bislang habe ich es nicht geschafft, sie ganz wegzulassen. Da muss ich wohl mal meinen Mut zusammennehmen und es einfach wagen. Im schlimmsten Fall muss ich sie dann eben wieder nehmen, bzw. eine Magenspiegelung machen lassen – so die Ärztin. Aber wenn ich dieses Mittel auch noch absetzen könnte, dann wäre wieder etwas noch besser. Die Medikamente für die Schilddrüse haben sich leider nicht verändert. Hier dachte ich auch, dass sich durch den Gewichtsverlust eventuell etwas verbessern könnte, dem ist aber nicht so. Ist aber auch nicht so schlimm – Hauptsache, es verschlechtert sich nicht. Weiterhin werde ich von den Schwindelanfällen begleitet, die durch schnelle Lageänderungen hervorgerufen werden.
Hier bat mich die Ärztin weiterhin um Geduld, denn bei einer Abnahme von 55 Kilo braucht der Körper noch ein wenig Zeit, um sich daran zu gewöhnen.

Das finde ich so super interessant. Mein Bewusstsein bekommt alle Veränderungen mit – sieht und spürt sie, aber das Unterbewusstsein ist noch lange nicht so weit.
Das zeigt einem, dass man sich Zeit geben muss und soll. Die rasante, sehr bemerkenswerte Abnahme und die immer kleiner werdenden Zahlen auf der Waage sind nicht alles. So viel mehr hängt daran. Selbst wenn man gewisse Prozesse beschleunigen möchte, weil man ungeduldig ist, wird es nicht funktionieren, weil der Körper sich die Zeit nimmt und sich die Prozesse, die stattfinden, eben nicht beschleunigen lassen. Sie lassen sich durch bestimmte Dinge/Taten/Handlungen begünstigen, aber nicht beschleunigen und erzwingen.
Das muss ich mir immer wieder bewusst machen, denn ich bin die Ungeduld in Person und kann es kaum erwarten, bzw. fühlt es sich wie ein Rückschlag an, wenn mir mein Körper ein Zeichen gibt, das unerwünscht oder nicht mehr vorhanden zu glauben scheint. Plötzlich werde ich von der Realität dann nämlich wieder eingeholt und daran erinnert. Das ist nicht immer schön und zu verstehen, macht aber nichts, denn:
Es ist, wie es ist und daran lässt sich so einfach und spontan nichts ändern.

So bleibt es aber weiterhin spannend und ich freue mich darauf, was ich noch so für Überraschungen für mich auf Lager habe. 

😉 Ich muss es nur bewusst begleiten und wahrnehmen.

Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können. (George Eliot)

Tja, ich weiß gar nicht, wie ich genau anfangen soll.
Mir schoss letztens ein Gedanke durch den Kopf, den ich gern mit Euch teilen möchte:
„Ich sehe endlich so aus, wie ich mich immer gefühlt habe.“

Mir fällt es schwer, mich selbst als dünn oder schlank zu bezeichnen.

In dieser Hinsicht spreche ich gern von „vor der Operation“ und „nach der Operation“. Mit dem Operationstag hat irgendwie eine neue Zeitrechnung begonnen.

Vor der Operation habe ich versucht, möglichst jeder Kamera aus dem Weg zu gehen. Wenn ich mich auf Fotos gesehen habe, ist mir schlecht geworden. So geht es mir heute immer noch, wenn ich die früheren Bilder sehe. Ich kann mich mit dieser Person nicht identifizieren und finde sie sogar abstoßend.

So ging es mir immer. Ich habe mich immer anders gesehen und gefühlt als das, was mich im Spiegel ansah und Realität war. Deswegen habe ich auch viele alte Klamotten von früher aufgehoben und mir immer wieder gesagt, dass ich da irgendwann noch einmal hineinpassen werde. Ohne diese Operation wäre das allerdings niemals passiert.

Ich habe nie akzeptiert, wer ich bin, bzw. war. Ich habe mich schlank gefühlt und war umso enttäuschter, als ich in den Spiegel sah und sich mir ein ganz anderes Bild zeigte.
Heute sieht es ganz anders aus.
Ich bin die, die ich mir immer herbeigesehnt habe.
Ich sehe endlich so aus, wie ich es mir immer vorgestellt habe.
Ich fühle mich gut und rund um wohl.
Das macht alles Spaß.
Fotos dürfen gern von mir gemacht werden und wenn ich mich auf einem entdecke, auf dem ich zufällig bin, dann schäme ich mich nicht mehr für mein Aussehen und dass ich es ruiniert habe.
Das ist alles so toll. Ein ganz anderes Gefühl. Eine ganz andere Einstellung habe ich zu mir selbst entwickelt.

Niemals würde ich jemanden zu dieser Operation überreden. Die Entscheidung, diesen Weg zu gehen, muss wirklich jeder für sich selbst treffen.
Wenn aber der Entschluss getroffen wurde, seinen Leidensweg – und den hat man hinter sich – zu beenden und die Lösung in einer Magenverkleinerungs-Operation sieht, würde ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Kräfte, meine Unterstützung anbieten.
Solch eine Operation macht man nicht einfach so und von heute auf morgen. Der Weg ist lang und das ist gut so. Man muss sich die Zeit nehmen, um sich darauf vorzubereiten.
Es kann nicht alles bedacht werden. Jeder ist einzigartig in seinem Sein und Handeln. Einer verträgt das eine besser, der andere das nächste schlechter. Es lässt sich keine Schablone drüberlegen und eine Blaupause anfertigen. Aber der Weg zur Operation ist für alle gleich. Wobei ich mich da selbst etwas korrigieren muss. Ab einem bestimmten BMI muss der Weg über die Antragstellung nicht gegangen werden. Genauer kenne ich mich da aber auch nicht aus.

Gerne biete ich meine Hilfe und Unterstützung an, sollte sie gebraucht werden. Egal, ob es sich dabei um den Ablauf und welche Unterlagen für die Genehmigung handelt oder ob ich durch meine selbst gemachte Erfahrung mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.

Ob ich auf alles eine Antwort habe, kann ich nicht versprechen, ich kann es nur versuchen.

Ansonsten wünsche ich allen, die sich für diesen Weg entschieden haben, alles Gute und Glück dieser Erde. Kurz nach der Operation tut es noch ein bisschen weh und man braucht Zeit für die Umstellung, aber dann wird vieles schöner und immer leichter. Das zumindest, kann ich versprechen.

Streu Glück in Dein Leben

Kennt ihr das?
War das in Eurer Jugend oder früher auch so?

Ich würde behaupten, dass alle meine Freundinnen, damals Pullover, Hoodies oder Jacken von ihren Freunden an hatten.
Wir saßen früher oft bei jemandem im Garten und spielten Karten. Es wurde spät, dunkel und kalt. Daraufhin sind die Mädels aufgestanden und haben sich eine warme Klamotte von ihrem Freund übergezogen. Für mich war das nicht möglich, weil ich schon immer fülliger als mein Freund war. Seine Klamotten haben mir schlichtweg nicht gepasst. Ich war dann schon etwas neidisch, denn ich fand das irgendwie romantisch, sich etwas von ihm anzuziehen. Irgendwie hatte das was.

Es scheint sich über die vielen Jahre, beinahe Jahrzehnte, nicht geändert zu haben, denn auch meine Tochter zieht sich die Klamotten von ihrem Freund an.

Bis vor ca. einem halben Jahr wäre ich auch nie auf den Gedanken gekommen, mich am Kleiderschrank meines Mannes zu vergreifen, wenn er mir nicht seinen Hoodie angeboten hätte. Ich schlüpfte hinein und das Ding passt mir. Wahnsinn!
Unfassbar!

Ich weiß nicht, wie viele Jahre es her ist, da war ich im Skiurlaub und brauchte eine neue Skijacke. Es war nicht einfach etwas passendes, aber auch schönes zu finden. Es waren einfach nicht die richtigen Größen da. Ich dachte mir, ich könnte ja dann einmal ein Herrenmodel probieren, sind ja schließlich größere Zahlen. Was war ich gefrustet, als mir selbst diese Jacken nicht passten.

Und jetzt?!
Es war nicht mein Ziel, bzw. hatte ich nicht den Wunsch, in die Klamotten meines Mannes zu passen, aber eine Jugenderinnerung geht in Erfüllung. Irgendwie ist das einfach schön.

Da gibt es sogar noch einen Kleiderschrank, an dem ich mich bedienen könnte. Das ein oder andere, allerdings oversizige Teil meiner Tochter passt mir auch. Ihr strenges Verbot hat sie für das ein oder andere Teil etwas gelockert. Allerdings braucht keiner der beiden Angst haben, dass ich mich von nun an, ständig und andauernd an ihren Klamotten bedienen werde. Ich geh gerne shoppen.

Es ist nur einfach…ich weiß ja auch nicht…lustig, dass es geht.

Veränderung der Größen

Wenn man abnimmt, merkt man das früher oder später an den Klamotten. Die sagen einem recht schnell, ob sich etwas verändert hat, zum Beispiel wenn die Hose rutscht oder die Bluse nicht mehr spannt. Den Inhalt deines Kleiderschrankes zu verändern, kann eine sehr schöne Angelegenheit sein und auch etwas, worauf man sich freut.

Was mir aber überhaupt nicht bewusst war und ich auch überhaupt nicht daran gedacht habe… Bei solch Extremabnahmen von mehr als 50 Kilo werden auch Finger und Handgelenk schmaler. Somit passen Ringe und Uhren auch nicht mehr und man muss aufpassen, diese nicht zu verlieren. Es ist doch gar nicht so einfach, den Schmuck zu ersetzen. Bei meiner Uhr hat mein Mann immer wieder einmal ein Armbandglied herausgenommen und an dem ein oder anderen Schräubchen etwas verstellt. Das ist also meist machbar. Aber Fingerringe sind ein ganz anderes Thema. Als ich anfing zu bemerken, dass die Ringe, speziell mein Ehering, lockerer saßen, hatte ich noch einen kleineren Ring davorgesetzt, damit der Ehering mir nicht einfach vom Finger rutscht. Gerade beim Händewaschen ist das immer so eine Sache. Nur irgendwann saß der Ring dann doch so locker, dass er beim Arbeiten störte. Deswegen habe ich ihn mir auf den Mittelfinger gesteckt. Hier sitzt er besser, und ich laufe nicht Gefahr, ihn zu verlieren. Natürlich war ich nicht glücklich damit, dass er nicht mehr am Ringfinger steckt, denn dort gehört er hin. Also bin ich zum Juwelier und habe den Ring verkleinern lassen.
Das ist alles gar nicht so einfach, denn die Ringgröße ist auch von den Temperaturen abhängig. Wenn ich kalte Hände habe, habe ich schmalere Finger, als wenn mir warm ist.
Irgendwie haben wir es dann aber doch hinbekommen, dass der Ehering wieder auf dem Ringfinger sitzt und passt. Für ein paar Wochen. Dann war er wieder so locker, dass ich ihn doch wieder am Mittelfinger tragen musste. Das ist kein Zustand, der mir gefällt.
Ich werde also in den nächsten Tagen wieder zum Juwelier gehen und den Ring drastischer ändern lassen müssen. Was muss, das muss.
Beim Juwelier wurde festgestellt, dass die ursprüngliche Ringgröße 57 war. Verkleinert werden muss er nun auf Größe 52.
Ich trage einige Ringe auf den Mittelgliedern der Finger. Vor wenigen Tagen habe ich leider einen Ring verloren.

Aber auch an solchen Sachen macht sich die Gewichtsreduktion eben bemerkbar. Mir ist es auch beim Autofahren aufgefallen. Mein Mann und ich konnten eigentlich immer die gleiche Sitzeinstellung am Lenkrad benutzen, obwohl er gute 10 cm größer ist als ich. Plötzlich geht das nicht mehr. Ich muss doch den Sitz erheblich nach vorne verstellen, wenn ich hinter dem Steuer sitze. Also an Körpergröße habe ich nicht abgenommen, so viel steht fest Aber mein Hintern und meine Oberschenkel sind flacher geworden und somit sitze ich tiefer und weiter hinten im Sitz, weshalb die Beine „kürzer“ geworden sind und ich deshalb nach vorne rutschen muss. Ich habe das letztens bei einer jungen Frau in der S-Bahn gesehen. Es sah aus, als wenn sie auf einem keilförmigen Kissen gesessen hätte, was den Oberkörper entsprechend nach vorn kommen ließ. So lässt sich das ungefähr erklären. Das sind so Dinge, an die man, bzw. ich nicht gedacht habe, dass sie sich durch eine Abnahme ändern können. Ich will damit auch nicht sagen, dass sie schlimm oder besonders gut sind – das ist völlig wertfrei und ist mir mal so bewusst geworden.

Gab es bei Euch solche Erlebnisse auch? Würde mich freuen, wenn ihr sie mit mir teilt.

Wiedersehen mit Freunden

Knapp neun Monate nach dem ersten Treffen mit wunderbaren Freunden war es nun endlich wieder so weit. Als wir uns nach der Operation das erste Mal sahen, hatte ich 28 Kilo abgenommen. Jetzt waren es weitere 25 Kilo weniger. Ich hatte mich so sehr auf dieses Treffen gefreut, dass ich mich natürlich auch dementsprechend gekleidet hatte. Ja, ich wollte mich präsentieren und zeigen was sich verändert hat. Normalerweise ist das nicht meine Art.

Die Überraschung ist mir gelungen. Ich öffnete die Tür, und ihnen fiel die Kinnlade runter, und alle machten große Augen. Fast war es mir ein wenig unangenehm. Wir fielen uns in die Arme und freuten uns, uns endlich wieder zu sehen. Auch ist das ein oder andere Tränchen geflossen. Mir wurde versichert, dass man auf der Straße an mir vorbeigelaufen wäre, so sehr habe ich mich verändert. Da ist es mir dann bewusst geworden, wenn das schon Menschen zu mir sagen, die mich gut kennen, es kein Wunder ist, dass Menschen an mir vorbeilaufen, die mich nicht so gut kennen.

Fast jeden Tag begegnen mir Kollegen, die mich nicht grüßen. Scheinbar aber nicht, weil sie mich ignorieren, sondern weil sie mich nicht erkennen.

So saßen wir ein paar Stunden zusammen, aßen Kuchen, tranken Kaffee und haben uns nett unterhalten. Diese Freunde gehören zu den Menschen, die man ewig nicht sieht und es dann aber so ist, als wenn man sich gerade gestern das letzte Mal gesehen hat. Das ist so wunderbar und wertvoll.

Es Menschelt

Gern möchte ich hier eine mir entgegengebrachte Äußerung zur Diskussion stellen Sie wurde mir von einer Person entgegengebracht, die mir jahrelang gesagt hat, dass ich zu dick sei und ob ich nicht mal etwas abnehmen möchte und doch etwas tun soll. Jahrelang. Oft wurde ich mit Bedauern betrachtet, weil ich so dick war.

Als die Kilos nach der Operation anfingen zu purzeln und ich immer schlanker wurde, wurde ich bewundert und mir wurden Komplimente gemacht.

Jetzt knapp ein Jahr nach der Operation heißt es plötzlich: „Musst Du uns immer zeigen, wie sehr Du abgenommen hast? Das macht uns andere neidisch. Früher hast Du Dich immer hinter weiten Klamotten versteckt. Pullover hast Du immer bis über die Hände gezogen.“ (Bei der Aussage trug ich enganliegende Kleidung.)

Da mir das bei einer Feier – zwar unter vier Augen – gesagt wurde, habe ich auch keinen weiteren Aufstand gemacht. Mit Wut, Traurigkeit und sehr viel Fassungslosigkeit bin ich nach Hause gefahren. Was sollte das? Gut, der Neid wurde ja zugegeben, aber dennoch. Es hat mich verletzt.

Ist das nun übertrieben? Bin ich zu sensibel und sollte mich über den Neid freuen? Soll ich mich dem geäußerten Wunsch nach mehr Zurückhaltung beugen? Ich bin doch stolz auf meine neue Figur und das zeige ich gern. Sollte ich also darauf pfeifen, was andere denken und fühlen?

So bin ich eigentlich nicht. Ich wollte schon immer es allen recht machen.

Niemand soll sich in meiner Gegenwart schlecht fühlen. Sollte ich mich dann also fernhalten? Kann ich das?

Es wird immer Situationen geben, in denen wir aufeinandertreffen. Muss ich mich dann wieder verstecken und anders verhalten, als ich es möchte?

Ich empfinde das als nicht fair.
Ich bin glücklich und gleichzeitig betrübt, weil sich meinetwegen Menschen nicht wohl fühlen. Aber habe ich nicht das Recht, mich wohlzufühlen und das zu zeigen und zu leben?
Ich stecke da irgendwie fest in meinen Gedanken und Gefühlen.

Versteht ihr, was ich meine?
Habt ihr eine Meinung dazu?
Welche?
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir das mitteilen würdet, damit ich vielleicht auch andere Sichtweisen in meine Welt mit einbauen kann.

Ich danke Euch!

Spiegeltür

Ich war mal wieder im Urlaub. Diesmal hat es uns nach Hessen verschlagen. Dort sind wir viel gewandert. Ich muss allerdings zugeben, dass ich diesmal körperlich sehr schnell müde wurde. Sehr schnell wurden meine Beine kraftlos und so hatte ich oft das Gefühl, mich nur Zentimeter für Zentimeter fortzubewegen. Auch war die Regeneration nicht einfach. Da hatte ich das Gefühl, dass es wieder gut geht und dann schlug der Hammer doch recht schnell zu. Das war alles insgesamt etwas komisch. Wir hatten dort aber eine schöne Zeit und solch ein Tapetenwechsel tut immer gut.

Im Schlafzimmer dort stand ein großer Kleiderschrank mit einer Spiegelfront. Bislang ist mir das in anderen Urlaubsdomizilen nicht weiter aufgefallen, aber wahrscheinlich wird das überall so gewesen sein. Jedenfalls bemerkte ich es diesmal sehr bewusst, als ich mich wieder anzog, und dabei fiel mir auf, dass a) mein Kleiderschrank zu Hause keinen Spiegel hat und b) unsere Ganzkörperspiegel, die wir haben, entweder in dunklen Ecken oder auf einer anderen Etage sind. Das musste sich ändern, denn ich stellte fest, dass ich mich super gerne im Spiegel anschaue, wenn ich mich anziehe. Wann war das das letzte Mal so? Ich kann mich nicht erinnern. Wenn ich mich angezogen habe, habe ich immer nur darauf geachtet, dass es passt, nicht spannt und den größten Teil meines Körpers bedeckt. Ach ja, und unauffällige Farben mussten es sein.

Heute sieht das anders aus: Farben und figurbetont, das ist mein Ding geworden.

Ich habe Spaß und Freude dabei, mir meine Sachen aus dem Kleiderschrank zu nehmen. Jetzt muss ich nur noch sehen können, wie es an mir aussieht. Ich bin zu meinem Mann geeilt und habe mir eine Spiegelschranktür für unseren Schlafzimmerschrank gewünscht. Das IKEA-System macht das ja recht unkompliziert möglich.

Nachdem wir also wieder zu Hause waren, sind wir gleich los, um meinen Wunsch zu erfüllen.

Gewünscht – getan. Auf zu IKEA und gar nicht lange gesucht, denn das Regal und das Fach habe ich schon zu Hause recherchiert. Wir sind auch – ohne Umwege über den obligatorischen HotDog – direkt wieder nach Hause gefahren und haben die Tür sofort montiert. Das geschah alles in einer super Geschwindigkeit. Die alte Tür brachte mein Mann auch gleich noch zur Entsorgung bei der BSR.

Ich drehe und wende mich, nur um mich von allen Seiten betrachten zu können. Ab und an erfolgt auch ein kleines Tänzchen, aber immer mit einem breiten Lächeln im Gesicht, weil mir gefällt, was ich da sehe– von Kopf bis Fuß und gut beleuchtet.

Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich beim Anblick meines Spiegelbildes jemals wieder Freude und Spaß hätte empfinden können. Total irre. Ich bin dafür sehr dankbar.

Magen-Darm-Infekt

Mein Vater hatte seinen 70. Geburtstag. Dazu hat er Familie und Freunde eingeladen. Meine Mutter stand wie üblich, stundenlang in der Küche und war mit den Vorbereitungen beschäftigt. Sie hat wieder gezaubert und allen Gästen hat es sehr gut geschmeckt. Es war ein Brunch und so konnte sich jeder mit dem glücklich machen, was ihm so schmeckt.

Die Nachwehen dieser schönen Veranstaltung war ein Magendarminfekt, der alle Gäste erwischt hatte. In der Vorbereitung des Geburtstages wurde eine WhatsApp Gruppe eingerichtet, in die nun jeder schrieb, wer auch an Bett und Toilette gefesselt war. Die Inkubationszeit bei solchen Angelegenheiten ist recht kurz. Innerhalb weniger Tage (gefühlt waren es nur Stunden) lagen hier alle vier flach, bzw. hingen über den Toiletten und Eimern. Es war grauenvoll! Man kam mit der Reinigung und Desinfektion gar nicht so schnell hinterher, wie es nötig war. Und weil alle gleichzeitig betroffen waren, war es der absolute Horror.

In meiner Situation kann ich davon berichten, dass ich mich seit der Operation nicht mehr übergeben kann. Das ist mir schon früher mal aufgefallen, als ich es bewusst erzwingen wollte, weil es mir nicht gut ging. Ich dachte, dass ich mir so eine Erleichterung hätte verschaffen können. Hier dachte ich, dass eventuell der Muskel nicht mehr so stark sei, der dafür verantwortlich ist, aber nun hatte ich einen sehr starken und ausgeprägtem Würgereiz, der dennoch nicht zum Erbrechen führte. Die trotzdem verursachten Schmerzen waren grauenvoll. Zusätzlich hatte ich fürchterlichen Durchfall. Wer solch einen Infekt schon einmal hatte, weiß, wovon ich rede. Das schier unendliche Sitz auf der Toilette schmerzte auch ungemein an den Oberschenkeln. Der ganze Körper war so schwach und schlapp. Den einzigen Vorteil, den ich in dieser Situation hatte, war, dass ich das, was ich zumindest getrunken hatte, bei mir behalten habe, was andere nicht vergönnt war.

Diese Thematik ist sicherlich nicht so schön und alltäglich, gehört aber dazu. Ich gab mir große Mühe, nicht zu sehr in Details zu gehen, um niemanden ein schlechtes Gefühl zu vermitteln. Ich hoffe, das ist mir gelungen. Ansonsten entschuldige ich mich dafür.

Gegen das Übelkeitsgefühl und den ständigen Drang, auf die Toilette gehen zu müssen, hatte ich Vomex genommen. Die machen auch etwas schläfrig, was die ganze Angelegenheit etwas erträglicher gemacht hat.

Nach zwei Tagen ging es mir und meiner Familie wieder besser. Kein schönes Erlebnis und an ist doch sehr froh und erleichtert, wenn es wieder vorbei ist.

Stillstand

Seit einigen Wochen bemerke ich nun einen Stillstand meiner Abnahme. Immer wieder habe ich von Stagnation gelesen, aber auch, dass es dann wieder weiter ging

Bin ich mit 75 Kilo zufrieden?
Mein Gewicht hat sich aktuell hier eingependelt. Mal ist es ein Kilo mehr, mal sind es zwei Kilo weniger.
Reicht mir das?
Hier sind einige Fragen zu beantworten.
75 Kilo im Vergleich zu knapp 129 Kilo sind ein gewaltiger Unterschied. Ich bin 175 cm groß. Das ist Normalgewicht, ist es aber auch mein Zufriedengewicht?
Und welches wäre dies?
Habe ich mich in das Abnehmen zu sehr hinein gesteigert?
Kann ich damit aufhören?
Kann und sollte ich zufrieden sein?

Mir wird klar, dass die Ärzte Recht hatten. Der Körper hört von allein auf abzunehmen. Viele haben Angst, dass die Abnahme nicht mehr aufhört. Tut sie aber doch. Total erstaunlich. Sollte ich also darauf hören, was mir mein Körper sagt? Wie will ich ihn überstimmen? Kann ich das? 75 Kilo waren in meinen kühnsten Träumen nicht möglich gewesen. Niemals! Sollte es noch weniger sein? Wie viel weniger kann es noch sein?

Warum denke ich darüber nach? Das tue ich aus Angst. Aus Angst davor, dass ich wieder zunehme. Ich habe für mich beschlossen, nie wieder mehr als 80 Kilo zu wiegen. Reicht dafür ein Polster von fünf Kilo? Diese Frage ist sehr, sehr schwierig zu beantworten und lässt mich sehr nervös werden. Wäre ein größeres Polster dann nicht besser? Und was ist, wenn ich das dann erreicht habe? Reicht mir das?

Ist Magersucht etwa eine reale Gefahr?

Das will ich auf gar keinen Fall!

Ich möchte ein gesundes Leben mit einem gesunden Gewicht – dauerhaft Die 75 Kilo habe ich fast von allein geschafft. Die nächsten Minuskilo wären also wieder ein Kampf, für den ich bereit sein muss. Gar nicht so einfach, denn die Angst vor Süßigkeiten ist nicht mehr so groß. Ich habe mich immer mal wieder an Schokolade und Co. herangewagt, natürlich immer mit der Erwartung, dass es mich umhauen wird. Ja, ich reagiere auf die Zuckerzufuhr, aber nicht unbedingt mit dem angedrohten Dumping und Durchfall, sondern eher mit starken Blähungen. Die sind auch unangenehm. Sollte mir also so ein klassisches Dumping lieber sein, was mich wirklich abhält, Zucker zu essen? Vielleicht ja. Denn so verzichte ich nicht mehr zu 100 Prozent darauf. Gut, so ganz kann man das nie, weil (fast) überall Zucker enthalten ist. Ich bin in dieser Hinsicht großzügiger geworden. Nicht leichtsinnig, denn ich schaue schon hin, wie hoch der Zuckergehalt bei den Nahrungsmitteln ist. Wenn ich mich aber dazu entschließe, Schokolade, Kekse und Co. zu essen, erwarte ich einen hohen Zuckergehalt. Ich weiß, was mir bekommt. Schokolade und Kekse können problematisch werden, da sie mir durchaus Bauchschmerzen machen können. Was aber total lecker ist, sind Mentos und Tic Tacs.

Oft hadere ich nach dem Verzehr aber mit mir, da ich auch zuckerfreie Bonbons habe und ich mich dann frage, warum ich nicht diese gegessen habe oder überhaupt etwas anderes gemacht habe, wie z. B. einen Spaziergang oder einen Kaffee getrunken. Es passiert mir leider auch schon wieder öfter, dass ich mir etwas vom Bäcker hole, obwohl ich weiß, dass mir das Brötchen nicht bekommt und ich Bauchschmerzen haben werde. Für meine Ausbrüche könnte ich mich immer selbst bestrafen und schäme mich dafür. Hinzukommt, dass ich auch schon wieder öfter esse. Das war so lange okay, als dass es dann immer nur sehr kleine Portionen und Obst waren. Mittlerweile sind die Portionen wieder größer geworden und bestehen nicht ausschließlich aus Obst. Ich habe oft eine größere Auswahl an verschiedenen Mittagessen im Büro und greife recht schnell darauf zu. Das ist ganz großer Mist und ich verspüre den Druck, dass ich das ändern muss. Aber so wie es vorher auch schon immer war: das Problem ist mir bewusst, dass Vorhaben, dieses zu ändern, ist da, Motivation und Wille ist vorhanden, aber wenn es an die Umsetzung und den Startschuss geht, verzögere ich.

Dann kann ich mich selbst nicht ausstehen. Und dann holt mich wieder der Gedanke ein, ob ein Polster von fünf Kilo ausreicht?

Ich muss mir etwas einfallen lassen, was ich gut umsetzen kann. Denn mit Angst zu leben, ist sicherlich nicht der richtige Weg.

Jahresrückblick

Das Jahr neigt sich dem Ende, und es ist Zeit, einmal zurückzublicken. Sicher, man soll nicht in der Vergangenheit leben und das tue ich auch nicht. Aber, gerade in meiner Situation, denke ich immer mal wieder an vergangene Zeiten zurück.
Wie war deine Situation vor einem Jahr?
Was ist alles im vergangenen Jahr passiert?
Was wäre heute, wenn du die Operation nicht gemacht hättest?

Wenn ich an die letzten zwölf Monate denke, ist ja viel passiert. Noch am Anfang des Jahres war ich in der Vorbereitung der Magenoperation und hatte so meine Zweifel, ob mir diese Operation überhaupt genehmigt wird. Dann das Auf und Ab der Gefühle als das Warten los ging, die pure und tränenreiche Freude, als der Antrag genehmigt wurde. Die Aufregung vor der Operation und die auftretenden Zweifel Zeit nach der Operation im Krankenhaus, ob das der richtige Schritt war. So viele Tränen sind geflossen; Tränen der Anspannung, der Aufregung, der Erleichterung, der Zweifel und der Freude. Und sie haben mich das ganze Jahr über begleitet.

Meine Gefühle sind Achterbahn mit mir gefahren. Am Ende steht aber fest, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

Ja, nicht immer ging es mir gut.

Ich musste auch viele Entbehrungen auf mich nehmen. So fällt es mir heute noch schwer, weiche, nicht durchgebackene Weizenmehlprodukte zu mir zu nehmen. Da streikt mein Magen sehr schnell. Somit sind Besuche in einem Fastfood-Restaurant, manchmal eben schnell was auf die Hand vom Bäcker, die Sonntagsbrötchen, eine Pizza etc. völlig ausgeschlossen. Davon hängt mein Leben nicht ab, aber manchmal ist es kompliziert.

Vor noch nicht allzu langer Zeit konnte ich auch keine Nudeln essen. Nicht essen bedeutet einfach, dass ich es nicht vertrage und wenn ich es doch gegessen habe, dann habe ich Bauchschmerzen bekommen, die durchaus länger anhalten können und ein richtiges Unwohlsein auslösen.

Viele Experimente habe ich gestartet, vieles musste ich ausprobieren. Und was heute nicht ging, geht vielleicht morgen oder auch nicht. Der Lern- und Experimentiervorgang ist auch heute noch nicht abgeschlossen. Das wird mich wohl noch eine Weile begleiten. Aber das ist völlig in Ordnung.

Auch die Mengen und die Häufigkeit der Mahlzeiten haben sich geändert und entwickelt. Konnte ich nach der Operation nur flüssige Nahrung von maximal 150 ml zu mir nehmen, hat sich das mit der Zeit geändert. Ich kann wieder mehr essen. Manchmal erschreckt mich das und ich finde das nicht gut, aber der Gang auf die Waage und die Kontrolle durch diese, beruhigen mich dann wieder etwas. Irgendwie bekomme ich es immer wieder hin, dass ich am Ende der Woche doch zufrieden sein kann.

Auch auf die Familie hat diese Operation ihre Auswirkungen gehabt. Irgendwie hat man schon Rücksichtnahme gefordert, aber andererseits sollte keiner durch mich Einschränkungen haben. Das war und ist nicht immer ganz so einfach Dadurch habe ich mich doch sehr mit Essen und Nahrung beschäftigt und habe viele tolle Rezepte im Internet gefunden, die ich bereits gekocht habe und noch ausprobieren werde. Mein Publikum (Familie) ist begeistert und freut sich auf die Köstlichkeiten. Mir gelingt nicht immer alles, was mich dann wieder frustriert und an mir zweifeln lässt. Auch hier also ein auf und ab. Dennoch bleibe ich dran und mache immer weiter. Ich lasse mich nicht entmutigen.

Gedanklich muss ich mich davon befreien, immer alles perfekt machen zu wollen, bzw. das, was ich gemacht habe, als perfekt anzusehen. Für manche Dinge kann ich einfach nichts, wenn ich weiß, dass ich mich ans Rezept gehalten habe. Das fällt mir wirklich schwer, mich gedanklich da zu distanzieren.

Die Suche nach einem Psychotherapieplatz ist super schwer und ich bin da leider auch noch kein Schritt weitergekommen. Dabei merke ich hin und wieder sehr, wie gut mir wahrscheinlich eine Therapie helfen könnte.

So gut das Gesundheitssystem hier ist und ich froh bin, medizinisch gut versorgt zu sein, muss ich die Unterstützung bei der Suche nach einem Therapieplatz, bzw. die psychische Hilfe bei/nach solch einer Operation leider bemängeln.

Ich werde sicherlich früher oder später wieder einen Rappel bekommen und einen weiteren Versuch starten, aber das kostet Zeit, Kraft und Nerven.

In den USA scheint es anders zu laufen. Die sehen dort das Übergewicht, fast immer mit psychischen Problemen verbunden. Deshalb sind dort die Voraussetzungen, solch eine Operation genehmigt zu bekommen, ganz anders. Sehr häufig liegen die Probleme in der Psyche und deshalb ist eine Psychotherapie dort mit Bestandteil der Übergewichtsbehandlung. Schade, dass das bei uns nicht auch so ist. Ich denke, dass die Psyche eine ganz große Rolle spielt und eine Therapie vielen helfen würde, ihr Verhalten zu verändern.

Ich finde immer Projekte, die meine volle Aufmerksamkeit und Zeit in Anspruch nehmen. Immer wieder habe ich neue Ideen, die ich gern umsetzen möchte. Oft scheitert es an der Zeit, die dafür aufgebracht werden muss. Auch dieser Blog nimmt Zeit in Anspruch, und ich weiß, dass wenn ich noch mehr investieren würde, wäre ich eventuell erfolgreicher. Aber in erster Linie dient er dazu, ein wenig den Psychologen zu ersetzen und mir selbst vor Augen zu führen, was passiert ist, wie weit ich gekommen bin, was das alles bedeutet. Und ich möchte wirklich anderen damit Mut machen, diesen Weg zu gehen, wenn sie keinen anderen Weg mehr sehen. Denn ich würde nie jemanden zu dieser Operation raten, wenn er/sie nicht selbst schon so weit ist. Diese Entscheidung ist lebenseinschneidend und -verändernd. Und wer wirklich dazu bereit ist, der sollte das machen. Über alle Konsequenzen und Folgen kann man sich nicht bewusst sein, denn jeder tickt anders und der Verlauf ist nicht absehbar, die Veränderungen sind aber vorhanden.

Es macht wieder Spaß, in den Spiegel zu schauen, Klamotten aus vergangener Zeit anzuziehen, Kleidung in Größen zu tragen, die einem unmöglich erschienen, mobiler und schmerzfrei zu sein – überhaupt gesund zu sein… Es macht Spaß und bringt so viel Freude mit sich. Ja, an diese Gedanken muss man sich gewöhnen, weil sie sich so unreal anfühlen.

Ich bedaure nur eins, und das hat mir ein Bekannter auch gesagt, dass ich diesen Schritt nicht schon viel früher gemacht habe. (Der Leidensdruck war nur nicht hoch genug.) Ich habe das Gefühl, so viel verpasst zu haben. Das stimmt mich traurig und verursacht bei mir schlechte Gedanken. Vor allem habe ich meiner Tochter gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil ich so viele Möglichkeiten des Tobens und der guten Zeit mit ihr zusammen, verpasst habe.

Ich bin dankbar dafür, dass mir die Gelegenheit gegeben wurde, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen, zu ändern und einen besseren und gesünderen Weg zu gehen. Und das innerhalb eines Jahres. Das ist nicht viel Zeit. Allen Menschen, die mich auf diesem Weg begleitet haben, bin ich dankbar und ich liebe sie alle.

Solltet auch ihr diesen Weg gehen wollen, zögert nicht. Es ist die richtige Entscheidung. Du musst nur bereit dazu sein und etwas Mut aufbringen. Gerne unterstütze ich dich dabei und begleite dich, wenn du es möchtest.