Ergebnisse 2. Blutuntersuchung

Vor ein paar Tagen war es so weit, und ich bin zu meiner zweiten Blutkontrolluntersuchung ins MVZ gegangen. Irre, wie schnelle sechs Monate vergehen. Selbstverständlich bin ich wieder mit einem murmeligen Gefühl dorthin, denn Blutabnahmen liegen mir einfach nicht. Ich wollte aber wieder tapfer sein und das Ganze im Sitzen absolvieren – wie beim ersten Mal.

Vor dem Termin soll man ja viel Wasser trinken, was ich getan habe. Bevor mir aber Blut abgenommen wurde, wurde der Blutdruck gemessen. Ich war ganz erstaunt, dass dieser zu niedrig war. Vor und kurz nach der Operation war er zu hoch; bei der ersten Kontrolluntersuchung war er okay und nun ist er zu niedrig. Alles nicht weiter schlimm, aber so kann man doch auch die Veränderungen messen und darstellen. Jedenfalls kam also nun die Nadel, und mir ging es plötzlich, aber nur kurzfristig, etwas komisch. Ich habe mich dann sehr auf meine Atmung konzentriert und versucht, mich mit meinen Gedanken abzulenken. Es ist mir ganz gut gelungen. Ich bin nicht ohnmächtig geworden.

Nach einiger Wartezeit vor Ort hatte ich dann noch das Gespräch mit der Ärztin, die mir wieder ein paar Fragen zu meinem Befinden gestellt hat, die auch für die Studie dienen, an der ich teilnehme.

So ging das Warten auf die Ergebnisse wieder los. Bereits eine gute Woche später rief mich wieder Frau Dr. Richter aus der MIC-Klinik an und konnte mir sagen, dass bis auf den Vitamin-D-Wert alles in Ordnung ist. Mein Vitamin-D-Wert war zu hoch. Davon habe ich noch nie gehört. Mir war immer nur ein Mangel bekannt. Ich bin mit Frau Dr. Richter so verblieben, dass ich 14 Tage kein Vitamin D nehme und danach dann nur noch alle zwei Tage. Nach dem Telefonat bin ich meine Medikamenten- und Nahrungsergänzungsmittelliste durchgegangen. Vitamin D ist in den Multivitamin- und Kalziumkapseln enthalten. Wie soll ich das reduzieren, ohne nicht auch alles andere wegzulassen? Dann fiel mir aber auf, dass die Vitamin-K-Tabletten auch viel Vitamin D enthielten. Dieses Mittel konnte ich erst einmal weglassen.

Zu viel Vitamin D kann zu Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfe, Erbrechen oder aber in schweren Fällen sogar zu Nierenschädigungen, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und Tod führen. Einige der Dinge von dieser Liste (Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfe und Übelkeit) trafen auf mich zu. Ob das allerdings nur auf das zu viele Vitamin D zurückzuführen ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Das bleibt nun abzuwarten, wie sich das alles entwickelt. Über Amazon habe ich mir jedenfalls ein Präparat besorgt, dass nur Vitamin K enthält. Das war gar nicht so einfach, da etwas zu finden. Aber letztlich ist es mir doch gelungen.

NICHTS kann mich aufhalten!

Und plötzlich ist die Bürste nicht mehr voller Haare. Juchu! Das ist irgendwie ganz plötzlich passiert. Als wenn ein Schalter umgelegt wurde. Woran das liegt, kann ich nicht genau sagen. Sind es die Nahrungsergänzungsmittel Biotin, Kollagen und Zink oder war die Prognose der drei Monate doch richtig und mit dessen Ablauf hat dieser extreme Haarausfall einfach aufgehört?! Wie auch immer, ich freue mich darüber und bin auch erleichtert.

Allerdings sind die übrigen Haare nun sehr dünn, aber diese sind auch schon wieder etwas in die Länge gewachsen. In nächster Zeit werde ich erst einmal nichts weiter mit meinen Haaren anstellen. Dafür bleibt dann noch genug Zeit. Ich bin jedenfalls sehr erleichtert, dass sich das wieder gebessert hat. Woran es auch immer gelegen haben mag. Biotin, Kollagen und Zink werde ich jedenfalls weiter nehmen. Schaden tut es mir nicht.

Es war wirklich eine schlimme Zeit, die mich sehr deprimiert hat. Ich hatte immer die Einstellung, dass man sich Haare ruhig abschneiden lassen kann, denn sie wachsen ja nach. Aber dieser Haarverlust war wirklich eine harte Nummer für mich.

Ich hatte immer viele und dicke Haare auf dem Kopf, deswegen hat mich dieses Ereignis so hart getroffen. Obwohl ich wusste, dass es mich ereilen kann. Ich hatte wahrscheinlich die Hoffnung, dass dieser Kelch an mir vorbeizieht. Leider nicht. Aber jetzt wird alles wieder gut.

Mir ist schon klar, dass es schlimmeres gibt, auch warum Haare ausfallen, aber hier geht es um mich und meine Situation.

Das Schönste an mir bin ich!

15 Tage waren wir nun auf Mallorca. Es war wirklich schön, aber auch anstrengend. Und so sind alle froh, doch wieder die Heimreise anzutreten. Zugeben muss ich, dass ich dann doch meine Waage vermisst habe und mich mit als erstes auf sie gestürzt hatte, als wir wieder zu Hause ankamen. Ein gewisser Zwang ist also irgendwie vorhanden.

Mein Gefühl hatte mich meinen lassen, dass ich zugenommen habe, aber das Gegenteil war der Fall. Knapp vier Kilo weniger zeigte mir die Waage an. Damit hatte ich nicht gerechnet und war dann umso erfreuter.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, denn eigentlich konnte ich so viel auch nicht essen, aber dennoch hatte ich das Gefühl, dass meine Abnahme nicht voranschritt. Nachdem die Wage aber nun eben dieses Ergebnis angezeigt hat, habe ich mich schon gefragt, warum ich mir solche Gedanken gemacht habe. Das Körpergefühl habe ich also noch immer nicht, wenn ich so denke.

Denn ehrlich: Die gute Urlaubsstimmung wird durch solche Gedanken ja dann schon etwas getrübt. Was schade ist, wenn man seinen Urlaub selbst damit belastet.

Von solchen Gedanken sollte man sich also lösen.

Ich weiß: Leichter gesagt als getan. Und mir selbst ist es ja auch nicht gelungen. Es hat nicht meinen ganzen Urlaub bestimmt – so ist es nicht und doch ließ ich mich von ihnen beeinflussen.

Selbst wenn man nicht abgenommen, sondern zugenommen hätte, sollte man sich doch vor Augen führen, dass man sich im Urlaub befindet und diesen sollte man genießen. Und das am besten mit allen Sinnen. Es darf auch schmecken.

Urlaub auf Mallorca

Bereits im Winter, noch vor der Operation haben wir diesen Urlaub gebucht. Erst war er für Ostern angedacht, haben uns aber dann doch für den Sommer entschieden, weil die Operation anstand und wir nicht wussten, wie es mir gehen wird. Mallorca ist zwar europäisches Ausland, aber hätte ich doch schnell ärztliche Hilfe benötigt, hätte das eventuell schwierig werden können – gerade bei einer solch speziellen Angelegenheit, wie einer Magenoperation. Ein weiterer Aspekt war das Essen. Was kann ich essen? Kann ich das essen, was mir dort angeboten wird? All diese Fragen haben uns zu der Sommerurlaubsentscheidung geführt. Eine sehr gute Entscheidung. Wir haben uns also eine Finca gemietet, die auch über einen eigenen Pool verfügt und nicht weit vom Strand entfernt ist. Das Warten auf diesen Urlaub hat sich auch deswegen gelohnt, weil ich 40 Kilo abgenommen habe und das alles ganz anders genießen kann. Ich habe mir ganz wundervolle und hübsche neue Bademode gekauft. Einen Badeanzug und einen high-waist-Bikini – beides in auffallenden Farben und Mustern. Ich fühle mich pudelwohl darin. Das wäre ohne die Operation undenkbar gewesen.

Auch trage ich aktuell ausschließlich Tops. Gut, meine Oberarme sind nicht der Brüller, aber es gibt viele Menschen, bei denen nicht alles perfekt ist. Wenn mein Mann Fotos von mir macht, nehme ich nun Positionen ein, die auffällig sind und nicht mehr stocksteif. Und am besten noch die Tasche vor den Körper als Versuch, sich dahinter zu verstecken. Ich zeige mich und finde mich schön. Das ist so unterschiedlich wie Tag und Nacht.

Es gibt aber auch einiges, das nachteilig ist, bzw. schwierig. Zu Hause habe ich mir über die letzten Monate so einige Lebensmittel angeschafft, so dass ich mir jederzeit immer eine passende Mahlzeit zubereiten kann. Das ist auf der Insel nicht ganz so einfach, weil es hier nicht alles gibt, bzw. ich es nicht finde. So muss ich etwas improvisieren. Ich verhungere nicht und komme ganz gut über die Runden. Wasser gibt es hier auch in 1,5 bzw. 2 l Flaschen. Da achte ich darauf, dass es pro Tag mindestens eine Flasche ist. Das klappt ganz gut und sie ist mein ständiger Begleiter.

Unser Urlaub gestaltet sich abwechslungsreich. Mal ein Strandtag, mal ein Pooltag und dann auch noch ein Sightseeingtag in einem Städtchen oder die Umgebung/Insel erkunden. So haben wir uns hier einen Canyon angeschaut, der durch Serpentinen zu erreichen war. Nachdem wir das Auto abgeparkt haben, mussten wir noch ein wenig klettern, um den Canyon voll und ganz sehen zu können. Früher hätte ich mich nicht getraut, die Felsen noch weiter hochzuklettern. Das hat etwas mit dem Gewicht zu tun. Ich hatte Angst, mich nicht nach oben zu bekommen, bzw. eben auch wieder unbeschadet nach unten zu kommen. Es war aber diesmal fast ganz leicht. Meine Höhenangst ist geblieben, aber die Felsen haben einen Sturz verhindert.

Es war ein schönes Erlebnis.

Auf Mallorca ist es im Hochsommer generell sehr warm. Mehr als 30° sind immer drin. So kam es, dass mein Mann eine sehr schöne Badebucht ausfindig gemacht hat. Diese war allerdings vom Parkplatz aus, nur mit einem 20 bis 30-minütigen Spaziergang zu erreichen. Dennoch sind wir losgelaufen. Der Hinweg ging kontinuierlich bergab, was für den Rückweg bedeutete, dass wir wieder bergauf zum Auto laufen mussten.

Solche Strecken habe ich schon immer geschafft. Ich bin immer gelaufen. Zwar meistens den anderen hinterher, in meinem eigenen Tempo, aber ich habe es geschafft. An Geschwindigkeit habe ich nicht zugelegt, aber am Ziel angekommen, brauche ich nicht mehr so lange für die Regeneration, bzw. bin ich im Allgemeinen danach nicht so kaputt. Gut, zwei Tage später hatte ich doch einen Muskelkater in den Waden, aber den fand ich nicht schlimm. Auch hat dieser mich nicht daran gehindert, eine Treppe mit mehr als 180 Stufen zu gehen. Ich bin zwar am Ziel aus der Puste, erhole mich aber viel schneller als früher und ich trage es nicht so lange in den Knochen mit mir herum. Das ist wirklich ein sehr schönes Gefühl.

Vor ein paar Tagen gab es am Pool eine kleine Challenge: Liegestütze.

Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass ich diese nicht kann. Trotzdem ich einiges an Gewicht abgenommen habe, konnte ich noch nicht einmal eine Frauenliegestütze machen. Meine Arme sind einfach zu schwach.

Früher ging das problemlos. Das Tragen von schweren Einkauftüten scheint wohl meine Muskeln nicht erhalten zu haben. 🙂

Da muss ich mir wohl etwas anderes einfallen lassen, damit wieder Kraft in meine Arme kommt.

Habt ihr einen Tipp, wie ich das schaffen könnte?

Ich wäre über Eure Hilfe froh und dankbar.

Sei die Heldin Deiner eigenen Geschichte

138 Tage ist die Operation nun her und heute zeigt mir meine Waage ein Gewicht an, das ich das letzte Mal 2003 gesehen habe. Vor über 20 Jahren, und ich war schwanger, habe ich 40 Kilo weniger gewogen.

Ich bin völlig baff!

Weiß das nicht richtig einzuordnen

Mein Mann sagt immer zu mir, dass er stolz auf mich ist und er Respekt vor mir und meiner Leistung hat. Ich kann das nicht so verstehen. Aus meiner Sicht leiste ich nichts. Für mich passiert das irgendwie einfach so.

40 Kilo… Wenn man mal so darüber nachdenkt, ist das ein kleiner Mensch. Ich freue mich wirklich über diesen Verlust, kann meiner Freude aber nicht richtig Ausdruck verleihen.

Die Erwartung war, dass mir alles leichter fällt und sich eine gesteigerte Lebenslust einstellt. Allerdings ist das leichter gesagt als getan. Ich weiß nicht, warum mir das so schwerfällt. Es müsste doch eigentlich das leichteste von der Welt sein. Mir passen Klamotten in kleineren Größen, ich kann mich besser bewegen, ich bin nicht mehr so schnell außer Atem, bzw. erhole mich viel schneller. Ich fühle mich attraktiver und schaue mich gerne im Spiegel an und dennoch ist nicht alles locker und leicht. Ob es daran liegt, dass ich hängende Hautlappen sehe oder doch nicht alle Klamotten so passen, die ich mir bestelle oder vielleicht an den Rückenschmerzen und dem Schwindel, der mich ständig begleitet? Auch mit dem Essen klappt es noch immer nicht vollständig. Fleisch schmeckt häufig noch sehr komisch – gerade, wenn ich es 15- bis 20-mal gekaut habe. Oft ist es dann so, dass es seinen Geschmack so sehr verändert hat, dass ich es nach dem zweiten Bissen schon nicht mehr mag. Momentan lebe ich eher vegetarisch. Obst und Gemüse mag ich am liebsten. Brot kann ich ab und zu auch schon wieder essen, aber auch nur in kleinen Mengen.

Für meine Familie ist das auch nicht immer ganz einfach, weil sie ständig denken, dass es mir schlecht geht, was so nicht stimmt. Ja, ich habe mit der einen oder der anderen Situation zu tun, aber es geht mir nicht schlecht. In meinem Gesicht sieht man mir die Freude über all das Erreichte nicht an. Ich selbst merke auch, dass meine Stimmung zu wünschen übriglässt. So richtig toll finde ich das alles nicht. Keine Ahnung, was da mit mir los ist. Ich will meine Familie nicht mit runterziehen und wenn ich das tue, tut es mir sehr leid. Mal schauen, wie ich das in den Griff bekomme.

Knapp verfehlt

Manchmal macht mein Körper es schon extrem spannend. Als meine Abnahme startete, habe ich mir mehrere Ziele gesetzt. Da waren z. B.

20 Kilo Abnahme,
25 Kilo Abnahme,
endlich wieder unter 100 Kilo wiegen und
30 Kilo Abnahme.

Das aktuelle Ziel sind 90 Kilo auf die Wage zu bringen. Ich gehe einmal pro Woche, immer am Samstagmorgen nach dem Aufstehen auf die Toilette und dann nackt auf die Waage. Im Vergleich zur letzten Woche habe ich 900 Gramm abgenommen. Das ist super und ich freue mich wirklich über jedes Gramm weniger auf der Anzeige. Aber … 90,1 Kilo! Das ist doch … Da könnte man doch verrückt werden. Da muss ich wohl noch etwas warten. Es ist nicht so, dass davon etwas abhängt und/oder ich eine Wette zu laufen habe, die ich gewinnen will, aber eine gewisse Vorfreude stellt sich ein und so entwickelt sich dann eine entsprechende Erwartung. Und wenn diese dann nicht erfüllt wird, stellt sich so etwas wie Enttäuschung ein, die natürlich totaler Blödsinn ist. Wie gesagt, 900 Gramm weniger, sind ein tolles Ergebnis.

Aktuell habe ich die Abnahmeziele von 20, 25 und 30 kg geschafft. Ebenso wiege ich unter 100 Kilo. Eine Abnahme von 40 Kilo wäre momentan realistisch. Viel fehlt nicht mehr dazu. Aber das Hauptziel ist ein gesundes Gewicht und verbunden damit ein gesundes und leichtes Leben. Spaß und Freude soll es mir wieder bringen.

Mal schauen, wie ich dann noch weitere Ziele definieren kann und sich diese realisieren lassen.

BMI 29

Heute war mal wieder Wiegetag. 91 Kilo! Mist! Das eine fehlende Kilo hätte es auch noch sein können bis zum glatten Zehner. Aber gut. Nein, ich freue mich sehr über eine Abnahme von 2,1 Kilo innerhalb einer Woche. Das ist mega gut – fast schon ein bisschen zu viel des Guten.

Jedenfalls trage ich immer ganz artig jede Woche das Wiegeergebnis in meine beiden Apps ein. Die WeightDrop-App zeigt mir an, was ich abgenommen habe, was bis zum Zielgewicht noch übrigbleibt und den aktuellen BMI. Ich habe keine Ahnung, wie lange es schon her ist, dass ich einen BMI beginnend mit einer zwei hatte. Angefangen hatte ich mit einem BMI von 42. „Normal“, bzw. bei einem gesunden Gewicht liegt der BMI zwischen 18 und 25.

Ich bin von allem sehr beeindruckt, muss ich ganz ehrlich zugeben. Der Weg ist der richtige und ich sollte noch nicht von ihm abweichen.

Manche Sachen sind aber etwas kritisch zu sehen, und da meckere ich auf sehr hohem Niveau – Mount-Everest-Niveau.

Zum Beispiel meine Fingerringe … Sie sind mir alle zu groß geworden. Meinen Ehering trage ich mittlerweile auf dem Mittelfinger, da ich große Angst habe, diesen beim Hände waschen einfach zu verlieren. Zu meinen Spitzenzeiten saß er sehr eng am Ringfinger und ich bekam ihn ohne Seife nicht ab. Mein Mann sagt, dass wir den Ring kleiner machen sollten, ich will aber noch abwarten, wie klein er gemacht werden muss. Wenn ich schon bei Schmuck bin, freue ich mich wahnsinnig darüber, dass mich meine Ketten nicht mehr strangulieren, sondern locker um den Hals liegen. Es gibt schon sehr viele Annehmlichkeiten. Allerdings muss ich meinen Kleiderschrank wieder auffüllen, da ich ihn in letzter Zeit immer leerer mache.

Da habe ich mich noch vor nicht allzu langer Zeit darüber gefreut, dass ich Klamotten aus vergangener Zeit wieder anziehen kann, weil ich wieder „hineingeschrumpft“ bin und nun sind mir selbst diese schon zu groß geworden. Und noch kleinere Klamotten aus vergangener Zeit habe ich dann nicht mehr aufgehoben. Nie im Leben hatte ich damit gerechnet, dass ich mich mit dieser Thematik jemals hätte, wieder beschäftigen müssen. So zeigt sich mal wieder, dass man nie etwas ausschließen sollte.

Ich finde das alles schön und genieße das alles, bin nur überrascht und auch überwältigt von allem.

Das Auge isst mit

Essen ist für mich weiterhin ein sehr großes Thema. Eigentlich könnte man ja denken, dass man sich mit einem so kleinen Magen da keine Platte machen braucht. Das Gegenteil ist der Fall. Meine Gedanken drehen sich aktuell noch mehr darum als früher vor der Operation. Damals habe ich einfach gegessen, was mir vorgesetzt wurde, was alle aßen oder ich eben in die Finger bekam. Heute ist es komplett anders. Nicht mehr ganz so einfach. Warum? Viele Dinge, gerade Zucker will ich nicht mehr essen. Da lasse ich die Finger von und mache einen großen Bogen darum. Ich habe mir noch nie so intensiv die Inhaltsstoffe und die Nährwerte der einzelnen Produkte angesehen, wie jetzt. Ich habe auch große Angst vor dem Dumping, deswegen muss der Zuckerwert sehr niedrig sein. Man sieht den Produkten ihren Zuckeranteil nicht sofort an. Da gibt es große Überraschungen, wenn man genau hinschaut. Ich weiß, das ist keine neue Erkenntnis, aber wenn man sich damit etwas genauer beschäftigt, kommt man aus dem Staunen an der ein oder anderen Stelle nicht mehr heraus. Ich dachte mir, ein Müsliriegel könnte nicht schlecht sein. Als ich genauer hinsah, war mehr als 20 g Zucker/ 100 g enthalten. Wow! Ein anderer Müsli Riegel ohne Zuckerzusatz hatte dagegen nur 1,7 g Zucker pro 100 g. Den kann ich mir tatsächlich gönnen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Auf Kalorien achte ich aktuell nicht so sehr, da ich so wenig esse, dass diese nicht auch noch eine Rolle spielen sollten. Und dann vertrage ich nicht alles. Weiche Weizenprodukte wie Brot und Brötchen sind nicht gut für meinen Magen. Damit kommt er einfach nicht klar und meldet sich dann mit Schmerzen und Übelkeit.

Meine Mahlzeiten werden momentan durch TikTok stark inspiriert. Dort werden viele einfache und schnell zuzubereitende Gerichte vorgestellt. Diese kann ich meist sofort und völlig unkompliziert nachmachen. Meist schmecken sie mir auch richtig gut. Ich habe mir dann auch noch angewöhnt, mir mein Essen hübsch anzurichten. Mir ist es wichtig geworden, auf solche Dinge zu achten und mein Essen nicht einfach nur zu verschlingen. Genuss, mit mehr als einem Sinn, ist wichtig.

Als meine Mutter ihren Geburtstag feierte, kam Essen von einem Caterer. Es wurde einiges an Fingerfood geliefert, darunter einige Salate. Diese Salate wurden in kleinen Gläsern angerichtet – gerade so viel, wie man sich wahrscheinlich auf einen Teller tun würde. Es waren unterschiedliche Salate, so konnte man sich durchprobieren. Ich fand das jedenfalls eine tolle Idee. Der Caterer wollte die Gläser nicht wieder zurückhaben, so habe ich mir einige davon mit nach Hause genommen. Seither richte ich mir darin die ein oder andere Mahlzeit zu. Zum Beispiel mein Frühstück aus Obst, Haferflocken, Chiasamen, Milch und Joghurt; fürs Büro tue ich Melonenstücke dort hinein oder portionieren mir einen Salat darin. Bei den geringen Mengen, die ich esse, was mich nicht immer glücklich macht, möchte ich wenigstens, dass es hübsch aussieht. Ich erfreue mich daran, wenn ich mein Essen so zu- und vorbereite und es dann essen kann. Meine Tochter meinte, das sei fancy. Gut, dann ist das so. Schon bei der Zubereitung freue ich mich auf den Verzehr. Einfach, weil ich mich damit beschäftigt habe und mir Zeit dafür genommen habe.

Auch esse ich „das Beste“ nicht mehr zum Schluss, sondern gleich am Anfang, da ich nicht weiß, wann der Schluss kommt. 🙂

Blutergebnisse

Vor einigen Tagen bekam ich vom MVZ einen dicken Brief mit meinen ersten postoperativen Blutergebnissen. Die Auswertung umfasste sechs Seiten. Da musste man lange gucken, um alles zu verstehen. Ein, zwei Tage später rief mich eine Ärztin aus der MIC-Klinik an, um mit mir meine Ergebnisse auszuwerten und zu besprechen. Insgesamt war sie recht zufrieden gewesen. Einen leichten Mangel an Vitamin B 12 und Vitamin K weise ich auf. Vitamin K soll ich durch Tabletten bzw. Nahrung aufnehmen. Bei Vitamin B12 riet sie mir vorerst zu Tabletten, wobei der Mangel auch durch eine Drei-Monatsspritze ausgeglichen werden kann. Ich habe mir Vitamin B12-Trinkampullen und Tabletten gekauft. Für die Anzahl der Trinkampullen werde ich beides am Tag nehmen, um den Mangel schnellstmöglich wieder auszugleichen. Danach dann nur noch einmal täglich die Tablette. Das werde ich so bis zur nächsten Blutuntersuchung machen. Sollte der Mangel dann noch immer vorhanden sein, werde ich mir die Spritze verabreichen lassen. Bevor bzw. am selben Tag der Blutabnahme habe ich einen Fragebogen des Adipositaszentrums ausgefüllt und eingereicht. Hier sollte ich Fragen zu meinem allgemeinen Befinden und eventuellen Beschwerden angeben. Meine größten Probleme bestehen darin, dass ich noch immer sehr stark unter dem Haarausfall leide und mich der ständige Schwindel nervt. In dem Telefonat wurde auch darauf eingegangen. Gegen den Haarausfall kann man nichts machen. Das sollte sich wieder regulieren. Um mein Haar aber zu stärken, hat mir die Ärztin Biotin und Zink empfohlen. Vor einiger Zeit hatte ich mir schon Biotin und Kollagen für die Stärkung besorgt. Jetzt nehme ich also noch zusätzlich Zink dazu. Ich muss abwarten, was mir das alles bringt.

Zum Schwindel erklärte sie mir, dass dieser von eventuell zu wenig Flüssigkeit kommen könnte. Ich sagte ihr, dass ich mindestens zwei Liter Wasser täglich trinken würde. Danach schilderte sie mir, dass Schwindel bei der Geschwindigkeit der Abnahme recht normal sei, weil der Körper stark arbeiten müsse. Bei ausreichender Flüssigkeitsaufnahme sollte sich das aber mit der Zeit wieder legen. Ich werde gespannt abwarten. Jetzt werde ich erst einmal meine Tabletten sortieren und mir einen neuen Zeitplan erstellen. Es ist gar nicht so einfach, 10 bis 12 Tabletten zu organisieren.

06:00 Uhr Einnahme von Schilddrüsentablette und Pantoprazol
08:30 Uhr Multivitamintablette
09:30 Uhr Vitamin B 12
10:00 Uhr erste Eiweißkapsel
11:30 Uhr Biotin
13:00 Uhr Kollagenkapseln
14:00 Uhr Zink
15:00 Uhr erste Calziumkapsel
16:00 Uhr Vitamin K
20:00 Uhr zweite Calziumkapsel
21:00 Uhr zweite Eiweißkapsel

Einige Präparate sehen gleich aus, bzw. verliert man den Überblick, welche Tablette was ist. Gerade dann, wenn man wie ich, die Tabletten in einem Tablettendispenser hat. Alle Uhrzeiten, der Einnahmen habe ich mir als Erinnerung im Handy eingetragen. Und damit ich weiß, welche Tablette dann aktuell an der Reihe ist, habe ich mir ihr Aussehen dazu geschrieben. Gut, am Ende des Tages muss ich sie alle genommen haben, aber nicht alle Präparate sollen gemischt werden, und außerdem möchte ich meinem Körper auch etwas Zeit geben, die Inhaltsstoffe verarbeiten zu können.

Wie macht ihr das? Lasst mir gerne einen Kommentar mit euren Routinen und Erfahrungen da.

Sich zu ändern ist unheimlich schwer

Ich glaube, ich hatte mein erstes Dumping. Ich bin nun 15 Wochen post OP und habe mir einen Becher geschnittenes Obst gekauft. Dies schnabulierte ich im Büro als kleine Zwischenmahlzeit so vor mich her, als ich plötzlich heftige Bauchschmerzen bekam und ich sehr schnell die Toilette aufsuchen musste. Der Kreislauf blieb stabil, was wiederum gegen ein Dumping sprechen würde. Mir ging es jedenfalls danach wieder besser. Ich war allerdings schon von dieser Spontanität sehr überrascht und beeindruckt. Das ging alles sehr sehr schnell.

Einige Tage später habe ich noch einmal solch einen Obstsalat gegessen, bei dem sich diese Situation nicht wieder einstellte. Vielleicht war es doch etwas ganz anderes, wofür ich allerdings keine Erklärung habe.

Es ist schon bemerkenswert, wie sehr man auf die kleinsten Kleinigkeiten achtet. Früher hatte ich all diesen Dingen, wenn sie denn überhaupt aufgetreten sind, überhaupt keine Beachtung geschenkt. Doch jetzt ist alles anders.

Habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Was war bei Euch los?