Hornhaut

Weiter geht es mit Dingen, die vor einer magenverkleinernden Operation nicht thematisiert werden, weil es einfach nicht geht, alles zu erwähnen und oder an alles zu denken bzw. zu bedenken. Selbst die Ärzte wissen icht, wie weitreichend die Veränderungen sein können.

Jeder ist so individuell wie eine Schneeflocke und die Zusammenhänge zu erkennen, ist einfach nicht möglich. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass eine Inkontinenz (Verlinkung herstellen) mit Übergewicht zu verbinden ist.

Mit der Zeit und wenn man sich genau beobachtet, fallen mir immer mehr Veränderungen an mir selbst auf.

So habe ich mit meinem hohen Gewicht doch verstärkt Hornhaut an den Füßen produziert. Spätestens nach drei Wochen musste ich mich da immer einer Behandlung unterziehen. Ich bin nun 29 Monate (ein Jahr und fünf Monate) post OP und habe in dieser Zeit bislang zweimal meine Füße in dieser Hinsicht behandeln müssen. Die Füße sind einfach nicht mehr dieser hohen Last ausgesetzt und so kommt es, dass weniger Hornhaut produziert wird.

Natürlich ist dies kein Grund für oder gegen solch eine Operation. Das ist mir klar und hätte mich auch nicht beeinflusst. Das ist kein Entscheidungskriterium.

Ich will damit nur zeigen, welche Auswirkungen solch eine Operation haben kann, bzw. solch ein Gewichtsverlust. Wie gesagt, das muss so nicht bei jedem sein, aber möglich ist es. Mit Sicherheit bemerke ich auch nicht alles, was sich bei mir verändert hat, aber die Dinge, die mir an mir selbst auffallen, benenne ich hier.

Welche Veränderungen habt ihr an Euch festgestellt und bringt diese mit der Operation in Verbindung? Was ist Euch aufgefallen? Schildert es mir doch gern in den Kommentaren.

Inkontinenz

Vor über einem Jahr habe ich mich einer magenverkleinernden Operation unterzogen und mir einen Magenbypass legen lassen. Es wird eine etwa 15 bis 20 ml kleine Magentasche (Magenpouch) am Mageneingang gebildet. Der größte Teil des Magens wird verschlossen und bleibt in seiner unveränderten Lage im Bauch.

Der Dünndarm wird durchgeschnitten. Die oberen Abschnitte vom Zwölffingerdarm und vom oberen Teil des Leerdarms werden umgeleitet. Hier fließen die Verdauungssäfte aus der Bauchspeicheldrüse und die Gallensäuren zusammen. Der Teil des Darms, der unterhalb dieser Durchtrennung liegt, wird hochgezogen und mit der Magentasche verbunden.

Alle Nahrungsmittel und Getränke geraten somit durch den kleinen Magen auf direktem Wege in diesen Abschnitt des Darms.

Es findet eine Veränderung der Hormone statt.

Wer unter Diabetes und/oder Sodbrennen leidet, wird von dieser OP-Variante besonders profitieren, da sich beide Leiden durchaus in Luft auflösen können. Auch können sich Schilddrüsenwerte verbessern.

Mein Leidensdruck war irgendwann einfach so hoch, dass ich nur noch diese Operation als Ausweg für mich sah. Letztens las ich einen Kommentar: „Warum OP? Hast Du keinen Willen?“ Wenn es doch nur so einfach wäre. Wer sich nicht selbst in dieser Situation befindet oder auch nur annähernd sich damit beschäftigt, kann das nicht verstehen. Ich mache diesen Menschen keinen Vorwurf. Auch mir ging es so. Vor Jahren hat eine Freundin, sich einer Magenoperation unterzogen. Ich war davon nicht begeistert, weil auch ich dachte, dass sie faul ist, keinen Willen hat, sich nicht anstrengen möchte und den Weg des geringsten Widerstandes gehen will. Einige Jahre später fand auch ich mich in dieser Situation wieder und ich habe nur noch diesen Weg wählen können. Ich habe so viel gemacht und versucht, mich so sehr angestrengt und gekämpft, aber dennoch immer wieder verloren und versagt. Ja, manchmal sehe ich noch heute meine Operation als eine Kapitulationserklärung, aber mir blieb nichts anderes mehr übrig, als mich für diesen Weg zu entscheiden. Ich bin froh, dass ich mich dafür entschieden habe. Ich würde es immer wieder tun. Wenn man sich für eine Operation entscheidet, bedeutet es nicht, dass alles ganz einfach wird. Der Weg zum Operationssaal ist lang und man hat so einige Hürden zu überwinden.

Warum schreibe ich das alles? Niemals würde ich versuchen, jemanden zu einer Magenoperation zu überreden, aber ich möchte jeden dazu ermutigen, diesen Schritt zu gehen, wenn man sich damit schon auseinandergesetzt hat und selbst auch diesen Weg gehen möchte oder für sich gehen muss. Diese Entscheidung muss für sich selbst getroffen werden. Ich kann sagen, dass es absolut richtig war für mich. Es ist einfach zu viel Zeit vergangen, in der ich mich nicht wohl gefühlt und mich verachtet habe. Nein, selbstverständlich sind mit solch einer Operation nicht alle Selbstzweifel weg und die absolute Zufriedenheit ist eingekehrt, daran arbeite ich noch. Aber Stück für Stück merke ich Veränderungen an mir – die körperlichen sind recht schnell zu merken und zu sehen – auch von anderen. Es gibt aber auch vieles, was meine Mitmenschen nicht sehen können. Da spreche ich nicht nur von psychischen Dingen, die unweigerlich auch kommen. Zum Beispiel spreche ich hier von einer Inkontinenz, unter der ich vor der Operation durchaus litt. Okay, ich bin Mutter und habe ein Kind bekommen und ja, daher kann auch eine Inkontinenz entstehen und vor der Operation hätte ich mein Übergewicht auch nicht unbedingt damit in Verbindung gebracht. Aber heute tue ich das. Gut, wenn ich ganz nötig auf die Toilette muss, die Blase richtig voll ist und ich dann husten oder niesen muss, passiert es mir heute noch. Seit einiger Zeit beobachte ich aber, dass es mir nicht mehr ständig passiert, wie noch vor der Operation. Ich vermisse es nicht! Es ist mir nur jetzt einmal aufgefallen.

Niemand kann einem vor der Operation sagen, welche Veränderung erwartet werden können. Dafür sind sie ja auch zu unterschiedlich. Ich habe Beiträge gelesen, in denen stand, dass solch eine Operation gar nicht geholfen hat und keine Abnahme erfolgte. Für mich nicht vorstellbar, aber wenn man nicht selbst drin steckt…

In meinen bisherigen Beiträgen habe ich geschildert, was sich bei mir alles verändert hat und wie wohl ich mich nun endlich wieder fühle. Ich habe die richtige Entscheidung getroffen und bin so froh darüber. Hätte ich gewusst, welch positive Veränderungen mich erwartet hätten, hätte ich es schon viel früher gemacht. Ja, es ist nicht immer alles ein Zuckerschlecken, aber das ist es ja nie.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, wer sich für diese Operation entscheidet, braucht einen starken Willen. Es sind einige Unwegsamkeiten zu überwinden, was die Antragstellung betrifft. Wenn man aber an die richtigen Stellen gelangt, die einem helfen und unterstützen, lohnt sich oft die ganze Mühe und Arbeit.

Gern bin auch ich dazu bereit, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Das große Glück ist manchmal ganz klein

Es ist nun schon einige Zeit her, dass ich über meinen Haarausfall berichtet habe. Bereits vor einigen Wochen ist mir aufgefallen, dass am Haaransatz über der Stirn so ein Flaum entstanden ist, der sich irgendwie selbstständig machte und nur einige Zentimeter lang war. Der Haaransatz im Nacken bestätigte, dass meine Haare endlich wieder in voller und gewohnter Stärke nachwachsen.

Ich hatte ja beschrieben, dass durch den Haarausfall, die übrig gebliebenen Haare sehr dünn geworden sind. Das sah ein wenig wie Gespensterhaar aus – so durchsichtig. Beim Friseur ließ ich sie mir ja dann abschneiden. So dünn die Haare aber auch waren, sind sie dennoch in die Länge gewachsen. Immerhin.

Durch den nun wieder dichteren Haaransatz sah man den Unterschied doch sehr deutlich, und die langen, dünnen Haare sahen sehr fippsselig aus. Also bin ich zum Friseur gegangen und habe sie mir wieder abschneiden lassen. Sie durften aber nur so kurz werden, so dass ich mir noch einen Zopf machen kann und es mir grundsätzlich steht. Denn was nützt es mir, dass ich die dünnen Haare abschneiden lasse, mir aber die Kurzhaarfrisur nicht steht. Also, nicht um jeden Preis.
Die Friseurin hat das aber sehr gut gemacht. Ich bin wirklich glücklich und mit einem Lächeln gegangen. Das passiert mir nicht oft.

Auch wenn ich mir so durch die Haare mit den Fingern fasse, merke ich den Unterschied sehr deutlich. Das Zopfgummi brauche ich auch nur noch dreimal herumwickeln und es sitzt fest.

Es geht aufwärts und ich habe Hoffnung. Diese Problematik hat mich doch schon sehr beschäftigt. Seit einem Jahr bin ich mit dieser Thematik nun schon beschäftigt.

Wenn es Euch auch so geht, dann lasst Euch nicht entmutigen. Es wird wieder besser. Es braucht nur seine Zeit, und die lässt sich nicht beschleunigen. Mit Biotin und Kollagen könnt ihr aber zur Stärkung des Wachstums etwas beitragen. So wächst das Haar gestärkt und kräftiger wieder nach.

Pantoprazol

Im März war die dritte Blutuntersuchung nach der Operation. Beim Auswertungsgespräch mit der Ärztin der MIC-Klinik sagte sie mir, dass es nicht so gut sei, dass ich noch immer Pantoprazol nehmen würde.

Während der ganzen Operationsvorbereitungszeit habe ich es so verstanden, dass nach einer Magenbypass-Operation das Sodbrennen aufhören könnte, während bei einer Schlauchmagen-Operation dieses noch verstärkt werden könnte. Aus diesem Grund habe ich mich für die Bypass-Variante entschieden, denn schlimmeres Sodbrennen hätte ich nicht haben wollen.

Ca. drei Monate nach der Operation bin ich auf die Suche nach einem neuen Hausarzt gegangen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Pantoprazol abgesetzt. Einige Tage danach stellten sich Bauchschmerzen ein und der neue Arzt hat daraufhin für einige Tage meine Dosis von 20mg auf 40mg verdoppelt. Seither nehme ich dieses Medikament weiter. Darüber war ich schon etwas enttäuscht, denn ein Medikament weniger, ist ein gutes Medikament. Nach dem Telefonat mit der Ärztin und auch schon einige Zeit davor habe ich mir also nun wieder intensiver Gedanken über diese Einnahme gemacht. Ganz unumstritten ist Pantoprazol ja nicht.
Ich fasste also den Entschluss, mir einen Tag auszusuchen, an dem ich dieses Medikament nicht mehr nehme. Gesagt getan – einfach so. Gar nicht so einfach. Der Schritt dazu wurde von vielen Gedanken und Zweifeln begleitet. Aber, wenn ich es nicht versuche, finde ich es nie heraus.

An Tag eins war alles in bester Ordnung. Mir ging es gut, und das, obwohl es sogar Kuchen gab. Von meinem Magen bekam ich keine negative Rückmeldung. So startete ich guter Hoffnung in Tag zwei. Dieser verlief auch ruhig und ohne Beschwerden. Vielleicht hatte ich am Abend ein ganz leichtes Drücken gemerkt, aber darüber machte ich mir keine weiteren Gedanken. Ich war doch sehr froh, wie einfach und komplikationslos das alles von statten ging.
Tag drei war ein Montag und ich ging ins Büro. Über den Tag hinweg setzten Bauchschmerzen und Übelkeit ein. Zum Abend hin waren das richtige Krämpfe. Ich konnte kaum etwas essen und/oder mich bewegen. Die Schmerzen ließen dann doch wieder etwas nach und ich konnte die letzte Gassirunde mitgehen. Als ich ins Bett ging, nahm ich dann doch wieder eine Pantoprazol-Tablette. Die Nacht konnte ich doch recht gut schlafen. Ich hatte mir allerdings noch überlegt, ob das abrupte Absetzen so clever war und dachte mir, dass ich die Tabletten vielleicht alle zwei Tage nehmen sollte und nach einer gewissen Zeit, den Abstand eventuell auf drei Tage erhöhen kann.

Also nahm ich am nächsten Morgen eine Tablette und ich muss sagen, dass es eigentlich ganz gut ging. Zum Nachmittag hin wurden die Bauchschmerzen dann doch wieder etwas doller und am Abend waren sie so schlimm, dass ich nur zwei Bissen vom Abendessen hinunter bekam. Komischerweise hat mir mein Wassereis dann doch mein Magen gerettet und diesen etwas beruhigt. Das klingt wirklich komisch, aber es wirkt bei mir tatsächlich wie ein Kräuterschnaps.

Meine Schmerzen lassen sich am besten mit einem Brennen und Drücken beschreiben. Sodbrennen im klassischen Sinne, dass die Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt war es nicht. Meine Körpermitte hatte so viel damit zu tun, dass viel Energie dabei verwendet wurde. Ich war direkt richtig erschöpft.

Als ich so mit meinen Schmerzen auf der Couch lag, fasste ich den Entschluss, mich bei der MIC zu melden. Die sollten mir helfen. Ich habe sofort eine Mail mit meinem Zustand geschrieben und um Hilfe gebeten.

Am nächsten Morgen gegen 09:00 Uhr klingelt mein Handy und die Ärztin war an der anderen Leitung. Sie sagte mir, dass ich für die nächsten Tage die Dosis von 20mg auf 40mg erhöhen und die sogar morgens und abends einnehmen soll. Danach dann nur noch morgens, einmal 40g, um dann wieder auf 20mg zu reduzieren. Die höhere Dosis soll dazu dienen, dass sich jetzt erst einmal alles wieder beruhigt. Ich fragte sie, warum das bei mir so ist und weshalb ich diese Tabletten nicht absetzen kann?

Und dann räumte sie mein Missverständnis auf. Nach einer Magenbypass-Operation verschwindet in aller Regel der Reflux, d.h. das Aufsteigen der Magensäure in die Speiseröhre. Die vermehrte Produktion der Magensäure wird dadurch nicht geändert. Die kann also weiterhin ungehindert Probleme und Schmerzen verursachen. Der Protonenhemmer Pantoprazol hält das im Griff. Deswegen muss ich dieses Medikament also weiterhin und auch dauerhaft nehmen.

Nachdem mir das nun also ausführlich und nach mehrmaligem Nachfragen sehr deutlich erklärt wurde, war ich sehr erleichtert. Ich dachte schon, dass mit mir etwas nicht stimmt. Ein paar Sorgen habe ich mir da schon gemacht. Ich werde nun also in den nächsten Tagen, den vorgegebenen Fahrplan einhalten und hoffe dann auf schnelle Besserung.

Diese Situation hat mich ein weiteres Mal darin bestärkt, dass ich mir die richtige Klinik für meine Operation ausgesucht habe. Von der ersten Minute an, als ich dort die Räume des Adipositaszentrums betrat und ich den ersten Kontakt zu einer Mitarbeiterin hatte, habe ich mich dort einfach nur wohl und sehr gut aufgehoben gefühlt. Es ist nun das zweite Mal, dass ich nach der Operation mit Bauchschmerzen zu tun hatte. Beide Male habe ich mein Anliegen per E-Mail geschildert und bekam sofort einen Rückruf mit der entsprechenden Hilfe. Auch werden nicht einfach nur die Mitarbeiter vorgeschickt, um eine Antwort zu übermitteln, nein, die Ärzte höchst selbst nehmen das Telefon in die Hand und sprechen mit ihren Patienten. Ich für mich kann nur immer wieder sagen, dass ich die absolut richtige Entscheidung getroffen habe, mich dort behandeln und operieren gelassen zu haben. Ich kann für diese Klinik, deren Ärzte plus das gesamte Personal eine 100-prozentige Empfehlung aussprechen und einen großen Dank aussprechen.

Spontanes shoppen

Zum Geburtstag meines Sohnes wollte ich etwas ganz Spezielles einkaufen.
In der Nähe meines Büros ist ein großes Einkaufszentrum, welches ich früher mit meiner Kollegin viel öfter besucht hatte Da sie leider nicht mehr bei mir ist, macht der Ausflug dorthin auch nicht mehr so viel Spaß. Oft sind wir dort auch einfach essen gegangen. Da ich noch nicht wieder alles essen kann, fällt dieser Grund also für mich auch weg.

Jedenfalls bin ich dort in ein Geschäft gegangen, welches gerade Ausverkauf hatte und ich somit den gesuchten Gegenstand für meinen Sohn dort nicht mehr bekommen konnte.
Auf dem Weg nach draußen zog ein Kleiderständer mit Klamotten, die gerade einsortiert wurden, meine Aufmerksamkeit auf sich.
Momentan liebe ich Pullover mit Fledermausärmeln und die etwas kürzer sind. Auf dem Kleiderbügel sah das Oberteil top aus. Kurzerhand entschloss ich mich, das Teil anzuprobieren. Ich habe mir die nächste Umkleidekabine gesucht und mich umgezogen. Es passte! Ich habe mich im Spiegel von allen Seiten angeschaut, habe es wieder ausgezogen, habe die Kabine verlassen, bin direkt zur Kasse gelaufen und habe bezahlt. Und dann wäre ich fast in Tränen ausgebrochen.

Wann ist mir DAS denn das letzte Mal passiert? Außer ein spontaner Schuh- oder Krimskramskauf habe ich schon jahrelang nicht einfach mal so ein neues Kleidungsstück gekauft und schon gar nicht, nur weil es mir gefiel. Hallo?!
Total verrückt!

Das ist wirklich etwas Besonderes. Die Kirsche war dann noch, dass der Preis von knapp 65 € auf 48 € gesenkt war, wegen des Ausverkaufs. Das steigerte die Freude gleich noch mal, zu dem andere Anbieter, auch online, durchaus mehr als 65 € haben wollten. Einziger Nachteil, wenn man es so nennen möchte, ist, dass der Pullover weiß ist. Hier ist also besondere Vorsicht geboten. 😉
Sehr gern hätte ich ihn auch in einer anderen Farbe genommen, gab es aber leider nicht.
Ich weiß gar nicht, ob ich das Gefühl hier richtig wiedergeben kann. Häufig haben mir die Klamotten im Schaufenster gefallen, es war aber ausgeschlossen, dass ich sie mir einfach so gekauft hätte. Das soll nicht heißen, dass ich das immer so machen möchte, aber es wäre möglich. Für mich ist das eine sehr emotionale Angelegenheit und eine krasse Veränderung meines Lebensgefühls.

Habt ihr auch solche Erlebnisse gehabt? Schildert sie mir hier gerne in den Kommentaren.
Ich freue mich darauf.

Be bright. Be happy. BE YOU

Mein Chef hatte Geburtstag. Er ist 60 Jahre alt geworden.
Aufgrund seiner langen Zugehörigkeit und seiner verschiedenen Posten, die er in den letzten Jahrzehnten innehatte, wurde für ihn ein Empfang gegeben. Dazu wurde mit sehr offiziellen und förmlichen Karten eingeladen. Es bedurfte einiger Organisationen dieser Veranstaltung.

Ganz spurlos ging das auch nicht an mir vorbei, denn es stellte sich die Frage, was ich denn anziehen sollte für diese Gelegenheit. Der Empfang war von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr angesetzt. Es musste schon mal keine Abendgarderobe sein. Allerdings musste ich in meine Überlegungen mit einbeziehen, dass ich bis 14:00 Uhr im Büro arbeiten muss.

In den letzten Monaten war ich selbstverständlich schon auf einigen Festen und Feiern, wie z. B. die Taufe meiner Nichte. Hier passten mir noch vorhandene Klamotten, die ich in der Vergangenheit getragen habe. Mittlerweile sind mir diese aber zu groß geworden und da die Freude am Shoppen ja wieder da ist, hatte ich mir bereits vor einiger Zeit eine Hose und ein Oberteil gekauft, die sich gut kombinieren ließen und für diesen Anlass perfekt waren. Die Hose stand fest, die Schuhe auch. Ich liebe ja Schuhe von Tamaris, weil ich die einfach nur bequem finde. Und dieser Trotteur hat einfach sehr gut gepasst.

Nun ist es ja so, dass ich aktuell eher sehr eng anliegende Kleidungsstücke trage. Ja, sie betonen meine neue Figur, aber ich fühle mich auch sehr wohl darin. Hinzukommt, dass durch das enganliegende ich das Gefühl habe, dass meine überschüssige Haut komprimiert wird. Gerade Hosen, die weiter geschnitten sind, geben den Oberschenkeln mehr Bewegungsfreiheit. Finde ich momentan nicht so schön Allerdings konnte ich nicht in einer Leggins auf dem Empfang meines Chefs auftreten.

Zusätzlich habe ich den Glauben entwickelt, dass mich weite Klamotten verstecken. Aber bitte probiert es mal aus. Ich zog also diese Hose an und ein etwas weiter geschnittenes Oberteil. Dieses habe ich vorn ganz leicht und locker in den Hosenbund gesteckt. Ich habe eine andere Person im Spiegel gesehen. Die locker sitzenden Klamotten haben meine Figur noch stärker betont. Hätte ich nicht für möglich gehalten. Ich sah so gut aus und ich habe mich so gut, so beschwingt gefühlt.
Bis über beide Ohren habe ich mein Spiegelbild angegrinst.
Meine Tochter bat mich um ein Foto von meinem Outfit, da ich das Haus vor ihr verlasse. Auch sie war absolut begeistert.

Was meint ihr, mit wie viel Selbstvertrauen und auch Selbstliebe ich ins Büro gefahren war. Hatte ich das schon einmal? Keine Ahnung! Wenn ja, ist es so lange her, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann. Das war unglaublich. Ich war den ganzen Tag auf den Absatzschuhen unterwegs und mir haben selbst abends die Füße nicht weh getan.

Vorsichtshalber hatte ich noch ein Paar flache Schuhe mitgenommen, die waren aber überhaupt nicht notwendig. Einfach nur toll. Nicht nur meine Seele, sondern auch meine Füße müssen diese schwere Last nicht mehr tragen.

Der Empfang selbst war gut. Es waren viele Leute da, die ich kannte. Meinen Hauptgesprächspartner hatte ich allerdings im Mann eines Arbeitskollegen gefunden. Unsere Hunde boten viel und abwechslungsreichen Gesprächsstoff. So war es dann doch gar nicht so langweilig, wie ich anfangs befürchtet hatte.

Aber auch hier hatte ich Selbstvertrauen in mich und es beschlich mich nicht der Gedanke, was andere eben eventuell über mich denken könnten. Es wäre mir auch egal gewesen. Noch vor wenigen Monaten undenkbar.

Dieses, mein neues Leben, hat so viel verändert, wofür und worüber ich wirklich dankbar und glücklich bin.

Schulungen – Arbeitgeber

Während der Vorbereitungszeit für die Operation wurde einem immer wieder gesagt, dass man mehr Sport machen müsse, bzw. mehr Bewegung in den Alltag einbauen soll. Dies gilt nicht nur für die Zeit vor der Operation, sondern speziell für danach. Für mich kommt ein Fitnessstudio oder Joggen nicht infrage, da mir dazu einfach die Zeit fehlt. Wenn ich den ganzen Tag herumsitzen und nichts tun würde, hätte ich etwas ändern müssen, aber ich habe immer etwas zu tun. Okay, wenn ich im Büro bin, sitze ich meist am Schreibtisch, aber meine Aufgaben kann ich nicht während des Laufens erledigen. Gut, ich kann darauf achten, dass ich öfter eine Pause mache und in der Mittagspause rausgehe, um einen Spaziergang zu machen.
All das tue ich.
Aber ansonsten geht nicht mehr. Noch vor der Operation hatten wir uns einen Hund angeschafft, der auch mehr Bewegung mit sich bringt. Ich musste mit meinem Büro umziehen und so hat sich mein Fußweg von der Bahn zum Büro verdreifacht. Ich musste mir also nicht mehr Bewegung suchen, sondern sie kam von allein.  😊

Hinzu kommt mein Arbeitgeber, der schon immer ein tolles Fort- und Weiterbildungsangebot hatte. Als ich vor mehr als zehn Jahren hier anfing, habe ich an so vielen Maßnahmen teilgenommen, dass ich sogar eine Prüfung abgelegt und bestanden hatte. Man wird immer auf dem neuesten Stand gehalten.

Seit einigen Jahren ist auch der Gesundheitsaspekt hinzugekommen. So gab es eine „aktive Pause“, bei der mit einigen Übungen etwas Bewegung in den Büroalltag gebracht wurde. Dafür konnte ich mich leider nicht erwärmen.
Jetzt steht aber „Yoga-Walking“ auf dem Programm. Am Anfang werden ein paar Atemübungen gemacht, um dann einen meditativen Spaziergang zu machen. Bei diesem ist man in Stille ganz bei sich und kann ein Mantra “SaTaNaMa“ mithilfe seiner Finger abzählen, bzw. atmen. Dieser Kurs geht knapp eine Dreiviertelstunde. Frische Luft und Bewegung, wann macht man das einfach mal so zwischendurch?

Ich denke, es ist der Corona Zeit zu verdanken, dass viele Schulungsangebote auch online durchgeführt werden können. Es kann schon mal schwierig sein, sich für einen ganzen Tag von seinem Schreibtisch loszureißen, um an einer Bildungsmaßnahme teilzunehmen – gerade was die Gesundheit angeht.
Es kommt einem merkwürdig vor, sich für diese Thematik von seinem Schreibtisch zu lösen. Und so findet in einigen Tagen ein digitales Seminar zum Thema: „Balance Food – entspannt essen im Stress“ statt. Das kommt ja wie gerufen.
Denn auch ich esse am Schreibtisch. Ich nehme mir zwar immer vor, das Telefon zu missachten und keine Mails zu lesen oder zu beantworten, aber wenn plötzlich die Bürotür auffliegt und mir eine Frage gestellt oder einfach nur eine Info gegeben wird, dann ist das mit dem Abschalten vorbei.
Ich bin gespannt, was bei dem Seminar für Tipps gegeben werden und welche ich davon umsetzen kann.
Jedenfalls freue ich mich schon darauf. Mal schauen, ob es in Zukunft noch mehr solch Angebote geben wird.

Schnarchen

Das viele Übergewicht hat viele Nachteile mit sich gebracht.
Auch gesundheitliche Aspekte spielten natürlich eine Rolle, ob Diabetes, Bluthochdruck oder Fettleber.
Aber auch zwischenmenschlich gab es hier und da Einschränkungen.
Mein Mann und ich haben oft getrennt voneinander geschlafen, weil ich fürchterlich geschnarcht hatte. Manchmal bin ich morgens aufgewacht und hatte nicht nur einen trockenen Mund, sondern auch Hals. Es dauerte dann eine Weile, bis ich mit Flüssigkeit wieder ein normales Gefühl hatte.
Ich hatte mein Schnarchen mit Schlafapnoe verwechselt. Also Atemaussetzer hatte ich nicht, aber die Wände ließ ich wackeln. Das ist jetzt weg. Die Fettmassen haben so sehr gedrückt, dass ich andere ständig um ihren wohl verdienten und wertvollen Schlaf gebracht hatte. Heute schnarche ich nur noch, wenn ich eine Erkältung habe.

Langeweile und Stress

Herzlich willkommen zurück!
Da sind sie wieder meine Trigger:
Langeweile und Stress

Vor meiner Magenbypass-Operation haben mich die Zwillinge, Langeweile und Stress permanent dazu gebracht, etwas zu essen. Entweder haben sie mich meine Schreibtischschublade öffnen lassen, in der ich immer etwas zu essen hatte, oder aber sie haben mich losgeschickt, damit ich mir etwas hole und somit die Nerven und der Bauch endlich Ruhe geben. Eine sehr lange Zeit haben die zwei auch Ruhe gegeben. Nun aber melden Sie sich wieder. Erst ganz leise und nur ab und zu. Mittlerweile scheinen sie doch wieder Freude daran gefunden zu haben, mich immer öfter zu behelligen.
Mit allem, was mir zur Verfügung steht, versuche ich, die beiden zu ignorieren und sie aus meinem Kopf und meinem Leben zu verdrängen.
Es kommt vor, dass ich ihre Anwesenheit körperlich spüre, bzw. den Versuch, sie zu ignorieren. Das kribbelt dann fast im ganzen Körper und ich bin versucht, Ihnen doch nachzugeben, denn das Schlimmste ist, in der Schreibtischschublade befinden sich Süßigkeiten und zu Hause ist auch immer etwas zu essen da. Wenn ich der Versuchung, nach einem langen Kampf, dann doch nachgeben, hasse ich mich dafür. Ich bin von mir selbst so sehr enttäuscht, dass ich dann sogar noch weitermache. Das ist doch verrückt. Mit welchem Ergebnis? Ich glaube, dass sich mein Magen schon wieder geweitet hat und deshalb wieder größere Mengen hineinpassen. Ich verachte mich dafür, schäme mich und bin verdammt traurig darüber. Jetzt kommt es aber…noch ist dieses Verhalten nicht auf der Waage zu bemerken. Ich nehme nicht zu, aber auch nicht ab. Aktuell stagniert mein Gewicht. Könnte ich mich also drüber freuen und fragen, worum ich mir dann solche Gedanken mache? Ich wollte dieses Verhalten nicht mehr und schon gar nicht durch Langeweile und Stress, denn diese werde ich immer wieder haben. Ich kann doch dann nicht immer zum Essen greifen. Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis mir das wieder auf die Füße fällt. Dass ich etwas tun muss, weiß ich. Ich weiß aber nicht WAS! Psychiater – gute Idee, ich bekomme aber kein Therapieplatz, der durch die Kasse bezahlt wird. Ich gelange an den Rand einer Verzweiflung. Ich kann momentan nur mit reiner Willenskraft versuchen, Versuchungen zu widerstehen und stark zu bleiben.

Das ist verdammt noch eins nicht leicht.

Osterurlaub in Österreich

Wir waren knapp zwei Wochen in Österreich zum Wandern. Das Salzburger Land ist wirklich schön und so früh, wie wir dort waren, kam uns auch kein Weidevieh in die Quere. So konnten wir den Hund auch viel freilaufen lassen. Der ist ein absolutes Phänomen. Die Strecke, die wir einmal laufen, läuft er bestimmt vier Mal, weil er immer vorläuft, ihm dann einfällt, er muss mal nach seinem Rudel schauen, dann wieder zurückkommt, um dann aber schnell wieder los zu rauschen, weil er als erster ankommen möchte.  Wo auch immer das sein mag. 😉 Die Berge und die Wälder sind sein Ding. Die Tage dort haben wir uns so eingeteilt, dass wir am Vormittag eine größere Tour gemacht haben. Und am Nachmittag sind mein Mann und ich meist allein losgezogen und haben noch einen Spaziergang in einem schönen Tal gemacht.

So kamen wir täglich auf Strecken von rund acht Kilometern. Es ist aber noch zu sagen, dass man die Höhenmeter dazu rechnen muss, denn kein Weg verlief dort eben und flach. Ein Ausflug führte uns zu einer Treppe, die mehr als 350 Stufen haben sollte. Meine beiden Männer sind samt Hund davon gestürmt. Ich habe mir meine Zeit genommen, tief Luft geholt und bin Stufe für Stufe gelaufen. In meinem ganz eigenen Tempo. Ich kam nicht drum herum, die Stufen zu zählen. So kam ich auf 464 Stufen, die ich bezwungen hatte und als ich oben ankam, brauchte ich kein Sauerstoffzelt. Wir hatten in Österreich wirklich eine schöne Zeit. Auch das Wetter hat uns nicht im Stich gelassen. In der gesamten Zeit hatten wir nur einen Regentag.

Schon in der Vorbereitung auf diesen Urlaub haben mein Mann und mein Sohn eine Liste aufgestellt, was sie unbedingt vor Ort essen wollten. Dazu gehörte ein Wienerschnitzel, Sachertorte, Kaiserschmarrn und einen Apfelstrudel.

Beim Apfelstrudel war ich dabei und er war großartig. Mich plagte danach allerdings ein wenig das schlechte Gewissen, eine solche Kalorienbombe verspeist zu haben. Was allerdings fast noch schlimmer war, war, dass ich ihn komplett aufgegessen hatte. Da wurde mir bewusst, dass meine Portionen doch schon wieder recht groß geworden sind. Erschreckend! Gut, danach plagt mich dann auch ein paar Bauchschmerzen – geschah mir recht.

Überhaupt ist mir aufgefallen, dass ich wieder viel häufiger esse. Ständig stecke ich mir irgendetwas in den Mund und selbst wenn es mir bewusst ist, kann ich damit nicht aufhören. Noch schlimmer ist, dass es sich dabei sogar (fast) immer um Süßigkeiten handelt. Ich habe die fruchtigen Mentos für mich entdeckt und die verdrücke ich, als wenn es kein Morgen mehr gebe. Auch mache ich das wieder heimlich, nur um nichts abgeben zu müssen. Das ist doch krank. Momentan kann ich das auch nicht stoppen. Mich wundert nur, dass ich zum Verbleib der vielen Mentos-Stangen noch nicht befragt oder angesprochen werde. Dieses, mein Verhalten, stört mich sehr, aber ich kann es gerade nicht ändern, obwohl ich mir doch sehr bewusst darüber bin. Schrecklich! Ich muss etwas tun, weiß aber nicht was.

Im Urlaub ist die Planung meiner Mahlzeiten überhaupt immer sehr schwierig. Oft sind wir gerade um die Mittagszeit unterwegs, da bleibt oft nur ein Fastfood-Restaurant übrig. Es ist mir allerdings nicht möglich, einen Burger zu essen, da ich das Brot der Buns nicht vertrage. Davon bekomme ich Bauchschmerzen und mir wird schlecht. Salate esse ich dort auch nicht mehr, denn das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier eine Unverschämtheit und schmecken tun Sie auch nicht. Der „Rasthof zum Goldenen M“ hat in seiner Speisekarte mittlerweile Wraps mit aufgenommen. Diese kann ich recht problemlos essen. Mit einem richtig guten Gefühl esse ich dort aber nie.

Auf der Heimfahrt haben wir dort auch wieder angehalten. Ich hatte diesmal nur überhaupt keine Lust auf einen Wrap und habe stattdessen ein Softeis mit Karamellsoße gegessen. Das war der größte Fehler, den ich machen konnte. Kaum hatte ich das Eis aufgegessen, bekam ich Bauchschmerzen und mir ging es überhaupt nicht gut. Mein Mann musste erst einmal weiterfahren, obwohl wir eigentlich einen Fahrradtausch machen wollten.

Wenige Kilometer später musste ich ihn darum bitten, an einem Rasthof anzuhalten. Es gibt für mich fast nichts schlimmeres, als eine öffentliche Toilette zu benutzen, diesmal blieb mir aber nichts anderes übrig. Ich habe es gerade noch rechtzeitig geschafft. Glück gehabt. Danach brauchte ich noch einen Moment, um mich zu sammeln, aber dann ging es mir wieder gut. DAS liebe Leute war der absolut klassische Fall eines Dumpings. So und nicht anders sieht er aus und macht sich bemerkbar. Wahnsinn! Brauch ich nicht noch einmal.

Das war mir eine Lehre.

Zu Hause habe ich es tatsächlich mal mit einem anderen Milcheis probiert und siehe da, mir ist das gleiche passiert. Daraus lerne ich, dass ich mich an Wassereis und Sorbet halten sollte. Milcheis scheint überhaupt gar nicht gut für mich zu sein. Milch hingegen geht, denn den Latte Macchiato vertrage ich ohne Probleme.

Meine Erfahrungen und Erkenntnisse haben mich jedenfalls dazu gebracht, darüber nachzudenken, wie viel Zucker ich so zu mir nehme und wie ich das reduzieren kann. Überall liest man von „Zuckerfrei-Challenges“. Das möchte ich auch probieren und deshalb werde ich meine eigene Challenge erarbeiten und starten. Ich weiß noch nicht ganz genau wie ich das anstellen werde, aber irgendwas werde ich da schon machen. Ich halte Euch auf dem Laufenden.