Jetzt sind es noch fünf Tage bis zur Operation. Die letzten Vorbereitungen laufen. Ich habe viele und lange Listen angefertigt und Stück für Stück abgearbeitet.
Persönliche und private Dinge, die ich zu Hause brauche, habe ich aus dem Büro schon mitgenommen. Im Büro ist auch so weit alles klar. Mailverteiler wurden verschickt, einige Dokumente schon vorbereitet. Hoffentlich kümmert sich jemand um meine Pflanzen. Morgen ist mein letzter Tag im Büro. Jetzt müssen nur noch alle Geräte ausgeschaltet werden und dann kann ich die Tür hinter mir schließen. Für welche Zeit? Das wird sich zeigen. Vier Wochen werden es aber mindestens werden.
Zu Hause muss ich auch noch einige Dinge vorbereiten, damit sie ohne mich klarkommen. Ich werde den Kühlschrank auffüllen, alle Sachen griffbereit hinlegen und so viele Aufgaben wie möglich vorher erfüllen, damit jeder alles findet.
Dann muss ich noch den Koffer packen und hoffen, dass mich die Aufregung nicht übermannt. Leider fühle ich mich manchmal total überfordert und dann weiß ich einfach nicht mehr, was ich machen soll. Passiert mir das im Büro, mache ich die Schublade auf und nasche, um mich zu beruhigen und einen klaren Kopf zu bekommen. Das sollte jetzt aber vorbei sein.
Beim Erstellen dieser Listen habe ich gemerkt, dass ich doch immer nervöser wurde. Also so freudig nervöser. Es kribbelt im Bauch. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und könnte bei jeder Gelegenheit heulen und so geht es mir bei dem Gedanken an die Operation auch. Ich bin so dankbar dafür, dass mir diese Chance gegeben wird. Ich will sie auch nutzen.
Zur Organisation gehört, dass Kinder und Tiere gut versorgt sind. Da wir nicht wussten, zu welcher Uhrzeit am OP-Tag ich im Krankenhaus sein soll, haben wir vorsorglich den Jüngsten schon einen Tag vorher bei den Großeltern untergebracht. Die Älteste muss früher aufstehen, um sich um den Hund zu kümmern. So muss jeder irgendwie ins Rad greifen und seinen Beitrag leisten.
