Tja, ich weiß gar nicht, wie ich genau anfangen soll.
Mir schoss letztens ein Gedanke durch den Kopf, den ich gern mit Euch teilen möchte:
„Ich sehe endlich so aus, wie ich mich immer gefühlt habe.“
Mir fällt es schwer, mich selbst als dünn oder schlank zu bezeichnen.
In dieser Hinsicht spreche ich gern von „vor der Operation“ und „nach der Operation“. Mit dem Operationstag hat irgendwie eine neue Zeitrechnung begonnen.
Vor der Operation habe ich versucht, möglichst jeder Kamera aus dem Weg zu gehen. Wenn ich mich auf Fotos gesehen habe, ist mir schlecht geworden. So geht es mir heute immer noch, wenn ich die früheren Bilder sehe. Ich kann mich mit dieser Person nicht identifizieren und finde sie sogar abstoßend.
So ging es mir immer. Ich habe mich immer anders gesehen und gefühlt als das, was mich im Spiegel ansah und Realität war. Deswegen habe ich auch viele alte Klamotten von früher aufgehoben und mir immer wieder gesagt, dass ich da irgendwann noch einmal hineinpassen werde. Ohne diese Operation wäre das allerdings niemals passiert.
Ich habe nie akzeptiert, wer ich bin, bzw. war. Ich habe mich schlank gefühlt und war umso enttäuschter, als ich in den Spiegel sah und sich mir ein ganz anderes Bild zeigte.
Heute sieht es ganz anders aus.
Ich bin die, die ich mir immer herbeigesehnt habe.
Ich sehe endlich so aus, wie ich es mir immer vorgestellt habe.
Ich fühle mich gut und rund um wohl.
Das macht alles Spaß.
Fotos dürfen gern von mir gemacht werden und wenn ich mich auf einem entdecke, auf dem ich zufällig bin, dann schäme ich mich nicht mehr für mein Aussehen und dass ich es ruiniert habe.
Das ist alles so toll. Ein ganz anderes Gefühl. Eine ganz andere Einstellung habe ich zu mir selbst entwickelt.
Niemals würde ich jemanden zu dieser Operation überreden. Die Entscheidung, diesen Weg zu gehen, muss wirklich jeder für sich selbst treffen.
Wenn aber der Entschluss getroffen wurde, seinen Leidensweg – und den hat man hinter sich – zu beenden und die Lösung in einer Magenverkleinerungs-Operation sieht, würde ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Kräfte, meine Unterstützung anbieten.
Solch eine Operation macht man nicht einfach so und von heute auf morgen. Der Weg ist lang und das ist gut so. Man muss sich die Zeit nehmen, um sich darauf vorzubereiten.
Es kann nicht alles bedacht werden. Jeder ist einzigartig in seinem Sein und Handeln. Einer verträgt das eine besser, der andere das nächste schlechter. Es lässt sich keine Schablone drüberlegen und eine Blaupause anfertigen. Aber der Weg zur Operation ist für alle gleich. Wobei ich mich da selbst etwas korrigieren muss. Ab einem bestimmten BMI muss der Weg über die Antragstellung nicht gegangen werden. Genauer kenne ich mich da aber auch nicht aus.
Gerne biete ich meine Hilfe und Unterstützung an, sollte sie gebraucht werden. Egal, ob es sich dabei um den Ablauf und welche Unterlagen für die Genehmigung handelt oder ob ich durch meine selbst gemachte Erfahrung mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.
Ob ich auf alles eine Antwort habe, kann ich nicht versprechen, ich kann es nur versuchen.
Ansonsten wünsche ich allen, die sich für diesen Weg entschieden haben, alles Gute und Glück dieser Erde. Kurz nach der Operation tut es noch ein bisschen weh und man braucht Zeit für die Umstellung, aber dann wird vieles schöner und immer leichter. Das zumindest, kann ich versprechen.
