Kennt ihr das?
War das in Eurer Jugend oder früher auch so?
Ich würde behaupten, dass alle meine Freundinnen, damals Pullover, Hoodies oder Jacken von ihren Freunden an hatten.
Wir saßen früher oft bei jemandem im Garten und spielten Karten. Es wurde spät, dunkel und kalt. Daraufhin sind die Mädels aufgestanden und haben sich eine warme Klamotte von ihrem Freund übergezogen. Für mich war das nicht möglich, weil ich schon immer fülliger als mein Freund war. Seine Klamotten haben mir schlichtweg nicht gepasst. Ich war dann schon etwas neidisch, denn ich fand das irgendwie romantisch, sich etwas von ihm anzuziehen. Irgendwie hatte das was.
Es scheint sich über die vielen Jahre, beinahe Jahrzehnte, nicht geändert zu haben, denn auch meine Tochter zieht sich die Klamotten von ihrem Freund an.
Bis vor ca. einem halben Jahr wäre ich auch nie auf den Gedanken gekommen, mich am Kleiderschrank meines Mannes zu vergreifen, wenn er mir nicht seinen Hoodie angeboten hätte. Ich schlüpfte hinein und das Ding passt mir. Wahnsinn!
Unfassbar!
Ich weiß nicht, wie viele Jahre es her ist, da war ich im Skiurlaub und brauchte eine neue Skijacke. Es war nicht einfach etwas passendes, aber auch schönes zu finden. Es waren einfach nicht die richtigen Größen da. Ich dachte mir, ich könnte ja dann einmal ein Herrenmodel probieren, sind ja schließlich größere Zahlen. Was war ich gefrustet, als mir selbst diese Jacken nicht passten.
Und jetzt?!
Es war nicht mein Ziel, bzw. hatte ich nicht den Wunsch, in die Klamotten meines Mannes zu passen, aber eine Jugenderinnerung geht in Erfüllung. Irgendwie ist das einfach schön.
Da gibt es sogar noch einen Kleiderschrank, an dem ich mich bedienen könnte. Das ein oder andere, allerdings oversizige Teil meiner Tochter passt mir auch. Ihr strenges Verbot hat sie für das ein oder andere Teil etwas gelockert. Allerdings braucht keiner der beiden Angst haben, dass ich mich von nun an, ständig und andauernd an ihren Klamotten bedienen werde. Ich geh gerne shoppen.
Es ist nur einfach…ich weiß ja auch nicht…lustig, dass es geht.
