Das erste Weihnachtsfest nach der Operation

  • Weihnachten
  • Lichterglanz
  • Gemütlichkeit
  • Wärme
  • Einkuscheln
  • Ruhe und Besinnlichkeit
  • Zeit mit der Familie
  • und gutes Essen

Okay, das liest sich alles sehr romantisch und in der Vorstellung läuft das auch genauso ab. Aber der Ehrlichkeit halber gehören auch noch das Besorgen und Verpacken der Geschenke, Ideenumsetzung, das Bestücken der Adventskalender und die Organisation der Feiertage dazu. Wann geht man zu wem oder wann kommt wer zu uns? Wer ist dann alles vor Ort? Und was soll es zu essen geben?

Alles nicht so leicht und eher unromantisch, wenn man ganz ehrlich ist. Es gehört aber dazu.

Damit ich Hektik und Stress, soweit es mir möglich ist, vermeide, beginnt meine Weihnachtsplanung bereits mit Ende der Sommerferien.

Richtig, dann, wenn es im Supermarkt bereits nach Spekulatius und Lebkuchen duftet. Diesen Leckereien kann ich zwar widerstehen, aber ich fange mit den ersten organisatorischen Schritten für die Adventskalender an. Davon habe ich drei Stück zu befüllen. Das sind 72 Kleinigkeiten für meinen Mann, meine 20-jährige Tochter und meine Teenager-Sohn. Haben also alle unterschiedliche Interessen. Ich schlendere dann so durch Drogeriemärkte und Krims-Krams-Läden und packe erst einmal wahllos ein. Jedes gekaufte Teil wird dann entsprechend der Person nach notiert und in Taschen für jeden sortiert.

Manches (z. B. Deo) wiederholt sich jedes Jahr, das ist dann einfach. Aber irgendwann wird es dann doch knapp, diese eine kleine Kleinigkeit noch zu entdecken.

Und dann habe ich eine Liste mit allen Familienmitgliedern und anderen Personen, die mit einem Geschenk bedacht werden sollen. Das Sammeln von Ideen und Wünschen beginnt, die dann umgesetzt werden sollen. Gut, dass Amazon eine verlängerte Rücksendefrist anbietet. Das erleichtert das frühzeitige Bestellen ungemein. Jetzt muss nur noch der Überblick behalten werden – dafür gibt es ja aber die Listen. Oft fallen mir dann aber doch noch einige Dinge ein, dann muss ich wieder umdisponieren. Oder mir kommt die Idee, dass ich noch eben rasch für alle etwas nähen könnte. Letztes Jahr z. B. haben alle Männer eine Weihnachtskrawatte bekommen. Dieses Jahr bekommen alle Handwärmer von mir. Muss auch noch gemacht werden.

So kommt dann doch meist ein vermeintlich gut durchdachter Plan ins Wanken und Stress macht sich breit. Stress bedeutet aber oft für mich, dass ich diesen mit Essen bekämpfen möchte. So häufig kam es vor, dass mir alles über den Kopf zu wachsen drohte und ich nicht mehr wusste, wohin mit mir und womit ich anfangen sollte; ich dann aber erst einmal etwas gegessen habe, bevor ich mich mit irgendetwas anderem beschäftigen konnte. Total verrückt. Dafür war irgendwie immer Zeit.

Dieses Weihnachten war anders. Vielleicht nicht leichter. Ich kann von meinen Gastgebern natürlich nicht verlangen, dass sie sich auf mich einstellen und mir alles recht machen. Das musste ich schon für mich selbst so organisieren, dass alles passt.

So waren wir am Heiligabend, um 15:00 Uhr, zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Geplant war unser Abendessen für 18:00 Uhr. So wollte ich dann also nur Kaffee trinken. Ein kleines Stück Mohnstollen ist dann doch noch dazu gekommen, und ich hoffte, dass ich das nicht bereuen werde. Gut, dass die Zubereitung unseres Essens auch noch länger dauerte, so hatte mein Magen noch etwas mehr Zeit. Es gab Lachs mit Spinat im Blätterteig und Kartoffelgratin.

Ich habe den Großteil des Blätterteigs allerdings entfernt und konnte so den Fisch noch mehr genießen.

Am ersten Weihnachtsfeiertag waren wir bei meinen Eltern eingeladen. Meine Mutter zaubert immer so viele leckere Sachen, da ist immer für jeden etwas dabei. Die absolute Völlerei, wie sonst immer, blieb aber aus.

Den zweiten Feiertag konnten wir ganz in Ruhe und Gemütlichkeit verbringen, da wir keine weiteren Verpflichtungen hatten.

Das große Fressen blieb also aus und dennoch bin ich immer satt geworden und musste auch auf nichts verzichten. Allgemein habe ich mir angewöhnt, das Beste eben nicht mehr am Schluss zu essen, sondern gleich am Anfang, da ich nicht weiß, wann das Ende kommt. Es wäre doch zu schade, wenn ich das Beste dann liegen lassen müsste oder aber es mir doch noch hineinstopfe, ich Bauchschmerzen bekäme und es mir dann nicht gut ginge.

An Heiligabend habe ich mich nach über neun Monaten auch mal wieder an Alkohol versucht. Zusammen mit meiner Tochter habe ich Weißwein getrunken. Ein wenig Bammel hatte ich ja schon davor, weil ich nicht wusste, wie es wirken wird. Aber wenn ich es nicht zu Hause ausprobieren, wo denn sonst?

Gemeinsam ist es eine ganze Flasche geworden. Und es ging erstaunlich gut. Ich habe es schlimmer erwartet. Ja, der Alkohol blieb nicht unbemerkt, aber es ging mir gut und ich habe den Wein gut vertragen.

So dachte ich mir, dass ich am nächsten Tag auch bei meinen Eltern Wein trinken könnte. Ich habe es versucht; es ging diesmal nicht so gut. Vielleicht hat er mir einfach nicht geschmeckt. Jedenfalls habe ich dann doch wieder auf die alkoholfreie Variante zurückgegriffen.

Ich habe noch nie viel Alkohol getrunken, vermisse es aber auch nicht. Manchmal vermisse ich es eine Cola oder eine Fanta zu trinken, aber hier hindert mich die Kohlensäure am Genuss. Das verträgt sich überhaupt nicht mit meinem Magen und verursacht mir Schmerzen. Die Kohlensäure kann ja dazu beitragen, dass sich der Magen wieder ausdehnt, somit mehr Platz hat und wieder mehr hineinpasst. Ein doofer Gedanke, der mir durch Unwohlsein eh ein Stoppzeichen versetzt.

Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir ein Getränk mit Geschmack manchmal fehlt. Täglich trinke ich mindestens zwei Liter Wasser und zwei manchmal drei Latte Macchiato. Soweit alles gut, aber dann und wann fehlt etwas. Tee könnte das nicht kompensieren, da die Erfrischungskomponente fehlt. Vielleicht fällt mir da noch mal etwas ein.

Oder habt ihr vielleicht einen Tipp? Dann immer her damit. Für Ideen und Vorschläge bin ich immer offen.

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