Weiterhin werde ich von Schmerzen im Hüftbeuger geplagt. So manches Mal, wenn ich aufstehe, dann jagt ein ziehender Schmerz durch mein linkes Bein, welcher mich erst einmal Luft holen lassen muss, damit es weitergehen kann. Bei der Physiotherapie war ich bereits 2x. Je sechs Therapieeinheiten habe ich absolviert. Einmal wurde ich ausgiebig massiert und einmal habe ich viele Übungen gezeigt bekommen. Leider hat es nicht viel geholfen. Ich werde mich mal um einen Chiropraktiker bemühen. Vielleicht kann der etwas mit dem ein oder anderen „Knack“ bewirken. Ich muss und werde es probieren.
Von einem weiteren unschönen Erlebnis möchte ich euch berichten, das nicht unbedingt mit der Operation im Zusammenhang stehen muss, da ich so etwas aber noch nie zuvor erlebt habe, stelle ich diesen Zusammenhang schon irgendwie her. Allerdings kommen doch einige Faktoren gleichzeitig zusammen.
Eines Morgens wollte ich wie immer mit der S-Bahn um 07:31 Uhr ins Büro fahren. Es war einigermaßen kalt. Ich hatte einen nicht ganz so dicken Pullover an und eine Daunenmantelweste darüber; ein Halstuch und eine Maske. Es ergab sich, dass die Bahn um 07:31 Uhr spontan ausgefallen ist und so durfte ich 20 Minuten auf die nächste Bahn warten. Die Bahn um 07:51 Uhr kam pünktlich, war aber komplett voll. Alle Sitzplätze waren belegt bzw. besetzt. Ich kann noch erwähnen, dass meine Haltestelle die zweite auf dieser Strecke ist. Ich habe mich fürchterlich darüber geärgert und war auch etwas erregt. So stand ich also dort und freute mich darüber, dass ich eine Fahrt von 35 Minuten vor mir hatte. Nicht!
Mir wurde immer wärmer und es wurde von Station zu Station immer voller und enger. Auf einmal merkte ich, dass ich alles um mich herum immer weiter entfernte und die Kraft in meinen Beinen nachließ. Ich erinnerte mich daran, was mein Mann zu mir sagte, dass ich darauf achten soll, nicht zu stürzen, wenn es mir nicht gut gehen würde. Deswegen machte ich die Leute auf mich aufmerksam und sprach ich laut, dass es mir nicht gut gehen würde und hockte mich hin. Alle um mich herum schauten mich mit großen und erstaunen Augen an. Eine Frau bot mir ihren Platz an, den ich annahm. Ich habe mir die Maske aus dem Gesicht genommen und meinen Schal geöffnet. Eine andere Frau bot mir ihr Wasser an, welches ich dankend abgelehnt hatte. Als wir in die nächste Station einfuhren, bin ich ausgestiegen und habe die kühle frische Luft genossen, die mir wieder einen klaren Verstand verschafft hat.
Nach ein paar Minuten habe ich meinen Mann angerufen und ihm von meinem Erlebnis erzählt. Weitere Minuten vergingen, und mir ging es wieder so gut, dass ich in die nächste leerere Bahn eingestiegen bin, einen Sitzplatz hatte und ins Büro fuhr.
Den restlichen Tag war ich etwas langsam beim Denken, aber es ging mir wieder gut. Drei Tage hat es gedauert, bis ich mich vollständig davon erholt hatte. Als ich an dem Abend mit der Bahn wieder nach Hause fuhr, wurden alle Fahrgäste einige Stationen später aus dem Zug gebeten, da es einen Polizeieinsatz gab und eine Weiterfahrt ungewiss sei. Auf dem Bahnsteig, stapelten sich die Menschen, die alle dort weg wollten, aber nicht wussten, wie sie das machen sollen. Für mich stand in diesem Augenblick sofort fest, dass ich mir ein Uber nehmen werde. 20 Minuten später war ich zu Hause. Danke, dass ich diesen Tag überstanden habe.
