Am Anfang braucht man Mut, um am Ende glücklich zu sein

Meine Operation ist nun knapp sieben Monate her. In diesen sieben Monaten habe ich knapp/fast 50 Kilo, also genau 49,6 Kilo, abgenommen. Mein BMI ist nun bei 25,9.

Ganz am Anfang setzt man sich Ziele:
So und so viele Kilos will ich abnehmen.
Das und das Gewicht will ich erreichen.

Nachdem man diese Ziele erreicht hat – wobei ich sagen muss, dass ich da kleinschrittig vorgegangen bin – wird es ab einem gewissen Punkt schwieriger, Ziele zu formulieren. Und es können auch nur dann neue Ziele erstellt werden, wenn man weiß, dass sie erreichbar sind.

Ich habe mal gelesen, dass ein gesunder BMI zwischen 18 und 25 liegt. Es liegt eine harte und anstrengende Zeit hinter mir und nachdem ich gesehen habe, was alles möglich ist, hat sich der Gedanke bei mir manifestiert, einen gesunden BMI haben zu wollen. Es sind jetzt schließlich nur noch 0,9 BMI-Punkte bis zur glatten 25. Dass diese durchaus schwer zu knacken sein können, ist mir bewusst, aber ich muss zugeben, dass ich mit alldem, was ich erreicht und geschafft habe, nicht gerechnet habe und ich wirklich super froh darum bin. So viel hat sich verändert.

Letztens gab es bei einem Discounter Disney-Klamotten. Ich LIEBE Disney!

So bin ich losgezogen und habe mir dort Leggins gekauft. Aber bitte in welcher Größe? Ich habe mir eine M (40/42) und eine L (44/46) geholt – na gut, spaßeshalber auch eine S (36/38). Zu Hause probierte ich die M als erstes – hat gepasst, dann brauche ich L nicht testen. Nun nur mal so die S – Verdammt – sie passte. Ich brachte also M & L wieder zurück. Es ist noch gar nicht so lange her, da hätte ich dort gar nichts kaufen können, bzw. hätte es die Größe XXXL sein müssen.

Ich bin mir sicher, dass mir nicht alle Hosen in S, bzw. Größe 36/38 passen werden, aber diese tut es. Meine Tochter bekam sofort in diesem Augenblick Panik und hat mir den Zugang zu ihrem Kleiderschrank verwehrt. ☺️

Vor ein paar Wochen habe ich mir neue Jeanshosen gekauft, auch diese sind mir leider schon wieder zu groß. Ich weiß, es ist meckern auf hohem Niveau, bzw. könnte man Angeberei damit verbinden. Ein bisschen ist es das auch. Ich denke aber, dass ich mir das auch verdient und erarbeitet habe. Ich bin wirklich stolz auf das, was ich bisher geschafft habe. Ansonsten soll es Motivation sein – für mich selbst und auch für andere.

Eine kleine Anekdote habe ich noch. Bei mir auf Arbeit sind die Wege lang und meine Kollegen sind auf verschiedene Häuser verteilt. Wenn ich z. B. Büromaterial haben möchte, habe ich einen kleinen Spaziergang zu absolvieren. So kam es, dass ich dort also ankam. Wenn man so sehr verteilt sitzt, kommt es schon mal vor, dass man den ein oder anderen Kollegen einen längeren Zeitraum nicht mehr gesehen hat. Ich organisiere auch meist so viel Büromaterial, damit ich nicht so oft diese Wege laufen muss, denn es ist häufig sehr schwer. Jedenfalls begegnete ich an dieser Stelle einem Kollegen, und dieser unterhielt sich auch mit mir. Für mich war alles wie immer. Einige Stunden später klingelte mein Telefon und eben dieser Kollege war dran. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht, hob ab und sagte: „Hallo“.

„Lisa, warst du vorhin hier? Hast du abgenommen?“ Ich bejahte beide Fragen. Er war so erstaunt. Er fragte mich noch, ob das gewollt sei oder eventuell eine Krankheit dahinterstecke. Diese Frage habe ich übrigens nicht zum ersten Mal gehört. Ich konnte ihn aber beruhigen, dass alles in bester Ordnung und alles genau so gewollt sei, und bedankte mich bei ihm. Das fand ich toll und rührend.

Ich war schon mal über den ein oder anderen Kollegen etwas erstaunt, dass er/sie nichts gesagt hat, aber dieses Beispiel hat mir gezeigt, dass mich womöglich nicht jeder erkennt. So sehr habe ich mich in dieser kurzen Zeit verändert.

Hinterlasse einen Kommentar