138 Tage ist die Operation nun her und heute zeigt mir meine Waage ein Gewicht an, das ich das letzte Mal 2003 gesehen habe. Vor über 20 Jahren, und ich war schwanger, habe ich 40 Kilo weniger gewogen.
Ich bin völlig baff!
Weiß das nicht richtig einzuordnen
Mein Mann sagt immer zu mir, dass er stolz auf mich ist und er Respekt vor mir und meiner Leistung hat. Ich kann das nicht so verstehen. Aus meiner Sicht leiste ich nichts. Für mich passiert das irgendwie einfach so.
40 Kilo… Wenn man mal so darüber nachdenkt, ist das ein kleiner Mensch. Ich freue mich wirklich über diesen Verlust, kann meiner Freude aber nicht richtig Ausdruck verleihen.
Die Erwartung war, dass mir alles leichter fällt und sich eine gesteigerte Lebenslust einstellt. Allerdings ist das leichter gesagt als getan. Ich weiß nicht, warum mir das so schwerfällt. Es müsste doch eigentlich das leichteste von der Welt sein. Mir passen Klamotten in kleineren Größen, ich kann mich besser bewegen, ich bin nicht mehr so schnell außer Atem, bzw. erhole mich viel schneller. Ich fühle mich attraktiver und schaue mich gerne im Spiegel an und dennoch ist nicht alles locker und leicht. Ob es daran liegt, dass ich hängende Hautlappen sehe oder doch nicht alle Klamotten so passen, die ich mir bestelle oder vielleicht an den Rückenschmerzen und dem Schwindel, der mich ständig begleitet? Auch mit dem Essen klappt es noch immer nicht vollständig. Fleisch schmeckt häufig noch sehr komisch – gerade, wenn ich es 15- bis 20-mal gekaut habe. Oft ist es dann so, dass es seinen Geschmack so sehr verändert hat, dass ich es nach dem zweiten Bissen schon nicht mehr mag. Momentan lebe ich eher vegetarisch. Obst und Gemüse mag ich am liebsten. Brot kann ich ab und zu auch schon wieder essen, aber auch nur in kleinen Mengen.
Für meine Familie ist das auch nicht immer ganz einfach, weil sie ständig denken, dass es mir schlecht geht, was so nicht stimmt. Ja, ich habe mit der einen oder der anderen Situation zu tun, aber es geht mir nicht schlecht. In meinem Gesicht sieht man mir die Freude über all das Erreichte nicht an. Ich selbst merke auch, dass meine Stimmung zu wünschen übriglässt. So richtig toll finde ich das alles nicht. Keine Ahnung, was da mit mir los ist. Ich will meine Familie nicht mit runterziehen und wenn ich das tue, tut es mir sehr leid. Mal schauen, wie ich das in den Griff bekomme.
