Seit gestern sind es 20 Kilo weniger auf der Wage. Es ist ein Freudenfest.
Meine Familie hat sich sehr für mich gefreut.
Endlich steht eine Null in der Mitte, der noch dreistelligen Zahl.
Meine Tochter fragte mich, wann ich denn das letzte Mal zweistellig war. Da musste ich erst einmal überlegen. Es fiel mir dann aber ein. Ich war das letzte Mal zweistellig, als ich mit ihr schwanger wurde. Das war 2003. Während der Schwangerschaft nahm ich mindestens 40 Kilo zu. Nach der Entbindung verlor ich dann zwar wieder etwas Gewicht, aber ganz bin ich es nie losgeworden. Eher habe ich doch noch weiter zugenommen.
Und wenn ich ganz genau darüber nachdenke, dann renne ich fast mein halbes Leben mit diesem mächtigen Übergewicht durch die Gegend. Damit ist nun aber Schluss. Es entwickelt sich in die richtige Richtung.
Heute war mein erster Arbeitstag nach sechs Wochen Erholung und Genesung zu Hause.
Ich hatte ja meine Bedenken geschildert, was meine speziellen Situationen angeht. Bis jetzt kann ich sagen, dass es mir gut geht. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mich der ein oder andere „böse“ Gedanke schon beschlichen hat. Darauf trinke ich eine Tasse Tee. Das hilft. Gleich am Morgen lief mir meine Kollegin über den Weg. Ich musste erst einmal meine Jacke und mein Halstuch ablegen, um mich präsentieren zu können. Sie machte tellergroße Augen und war total überrascht. Für ihre Komplimente habe ich mich bedankt.
Einige Zeit später kam einer meiner Vorgesetzten zu mir und wir haben ein wenig gequatscht. Ihm habe ich auch erzählt, dass es zwischendurch mal Tage gibt, an denen es mir nicht so gut geht und mir dann alles schwerer fällt. Ich bin auf totales Verständnis gestoßen und er hat mir gleich angeboten, dann eben von zu Hause aus zu arbeiten. Das ist sehr nett und ist total schön, wenn man sich dieser Unterstützung sicher sein kann.
Bevor ich aber ins Büro ging, stand ich heute Morgen vor meinem Kleiderschrank und hatte ein Problem. Ich habe nichts zum Anziehen! Das kennen viele (Frauen). Dieses Problem begleitet mich auch schon eine lange Zeit, aber jetzt ist es anders. Ich habe keine Klamotten, nicht weil sie mir zu klein sind, nein, sie sind zu groß geworden. Oberteile und Hosen, die vor drei bis sechs Wochen noch passten, fallen mir entweder beim Laufen von der Hüfte oder hängen sehr labberig an mir herunter. Da muss etwas geschehen. Ich muss shoppen gehen! 🙂
Ich war tatsächlich shoppen.
Als erstes war ich bei Triumpf und habe mir einen neuen BH gekauft. Meine alten BH´s sind mir zu groß geworden. Ich hatte einen Unterbrustumfang von 110 und nun habe ich einen von 95. 95! Der totale Wahnsinn! Auch das Körbchen hat sich verändert/verkleinert – von F auf D.
Mal schauen, wohin sich das noch entwickelt. Deswegen habe ich nicht großartig zugeschlagen und bin bescheiden geblieben.
Ich wollte mir dann noch eine Jeans kaufen, aber die Auswahl war nicht so besonders. Sehr lustig. Ich habe die Wahl und MUSS nicht die Jeans wählen, die halt einfach nur passt, sondern mir auch gefällt. Da werde ich wohl das Internet bemühen und mir eine Auswahl nach Hause kommen lassen. Das ist dann auch etwas entspannter als in diesen schlecht ausgeleuchteten Umkleidekabinen.
Allerdings war ich nicht ganz zufrieden und bin dann noch in ein anderes Bekleidungsgeschäft gegangen. Ich habe gar nicht nach etwas Bestimmten gesucht, sondern schlenderte so durch die Klamotten. Nach einer Weile bin ich schließlich mit vier Oberteilen in der Größe XL in die Umkleidekabine gegangen. Ein Teil war zu klein. Die Passform ist auch immer vom Stoff abhängig. Zwei Teile passten zwar, saßen aber richtig schlecht. Das letzte Teil war doch tatsächlich zu groß. Die Größe XL war zu groß! Unfassbar! Keine Ahnung, wann das das letzte Mal so war.
Ich habe mir das Oberteil also in Größe L gekauft.
Mir ist bewusst, dass ein anderes Teil wieder in einer anderen/größeren Größe gekauft werden muss, aber ich habe seit Jahren ein Bekleidungsgeschäft mit einem guten Gefühl verlassen. Und ich konnte mir ein Teil von der Stange kaufen. Von all diesen Tatsachen bin ich total geflasht und kann es kaum glauben. Ich bin sehr von Glücksgefühlen erfüllt.
Das macht Lust auf mehr.
