Erster Nachsorgetermin

Sechs Wochen nach der Operation hatte ich meinen ersten Nachsorgetermin in der MIC-Klinik. Ich bin mit der Erwartung hingegangen, dass ich gemessen, gewogen und mit dem Arzt sprechen werde. Wie so oft, kommt es ja bekanntlich anders als man denkt. Dieser erste Nachsorgetermin war ein Gruppengespräch mit Frau Brecht von der Ernährungsberatung. Fünf Frauen saßen nun also da und haben über ihre Erfahrungen, Beschwerden, Sorgen und Glücksgefühle gesprochen.

Wir sprachen über Verstopfungen, Unverträglichkeiten und wie sich der Alltag mit dem neuen Leben gestalten lässt. Während der Vorbereitungszeit auf die Operation habe ich die Gruppensitzungen abgelehnt. An dieser Stelle muss ich aber zugeben, dass es schon sehr hilfreich war, sich auch mit anderen auszutauschen und zu merken, dass man mit seinen Sorgen und Wehwehchen nicht allein ist. Anderen geht es auch so, oder sie haben ganz andere Erfahrungen gemacht, über die man froh sein kann, sie selbst nicht gemacht zu haben. Eine Frau erzählte nämlich, dass es bei ihr eine Zeit lang so war, dass, wenn sie auf die Toilette ging, sich immer gleichzeitig auch übergeben musste. Ich bin ganz ehrlich … Ich beneide sie nicht darum. Da habe ich lieber Verstopfungen. Ein anderes Thema waren die Supplemente und deren Einnahme. Ich habe gelernt, dass man sich da keinen zu großen Stress machen sollte. Im Internet kursieren dazu sehr viele unterschiedliche Informationen. Ich selbst nehme die Multivitamine und Calzium von Bodymed. Direkt nach dem Aufstehen nehme ich mein L-Thyroxyn. Mit guten 2,5 Stunden Abstand nehme ich meine Multivitaminkapsel ein. Weitere 2,5 Stunden später nehme ich eine Eiweißkapsel. Nach vier Stunden dann die erste Calzium-Kapsel und noch einmal fünf Stunden später die zweite Calzium-Kapsel. Ob das alles so richtig ist und ausreicht, werde ich in ca. sieben Wochen wissen. Denn dann findet die erste Blutuntersuchung statt. Hierzu werde ich wahrscheinlich wieder ins MVZ Windscheidstraße gehen, denn die wissen, welche Daten von mir benötigt werden. Es kann aber auch sein, dass ich zu einer anderen Ärztin gehen werde. Aktuell bin ich nämlich auf der Suche nach einem neuen Hausarzt. Dieses Unterfangen ist gar nicht so einfach. Ich habe Angst davor, abgelehnt zu werden, denn ich bin ja schließlich keine unbelastete Patientin. Es könnte ja sein, dass ich für den neuen Arzt ein zu hoher Kostenfaktor bin. Mal schauen und abwarten. Ich werde berichten, wie es mir ergangen ist.

Das Gruppengespräch dauerte jedenfalls ca. 1,5 Stunden. Die Ernährungsberaterin fragte dann, ob noch jemand aus der Runde einen Arzt sprechen wollen würde. Ich wollte das, obwohl schon viele meiner Fragen beantwortet wurden. Mein größtes Problem ist jedoch ein anhaltendes Übelkeitsgefühl. Das belastet mich so sehr, dass ich vor einigen Tagen zu Hause in Tränen ausgebrochen bin und am ganzen Projekt gezweifelt habe. Ich war völlig aufgelöst und unzufrieden. Zwar wusste ich auch, dass die Tränen und die Verzweiflung nichts bringen und meine Operation auch nicht wieder rückgängig machen, nur so habe ich es mir nicht vorgestellt. Heute ist es etwas anders. Ich kann es akzeptieren und nur versuchen, Dinge anders zu machen und mir Zeit zu geben. Geduld ist leider nicht meine größte Stärke; schon gar nicht mit mir selbst. Meine Erwartungen an mich sind groß. Schnell habe ich das Gefühl, versagt zu haben. Das war schon immer so.

Der Arzt hörte sich jedenfalls meine Beschwerden an und gab mir als Hausaufgabe, über die nächsten 14 Tage ein Ernährungs- und Beschwerdeprotokoll zu führen. Dieses soll ich einreichen und eventuell kann er daraus, für mich hilfreiche, Schlüsse ziehen. Zwei sehr wichtige Sachen habe ich allerdings schon gelernt.

  1. Wenn ich Weizenbrötchen oder Pizza gegessen habe, habe ich immer Bauchschmerzen bekommen. Esse ich allerdings Filinchen (eine Art Knäckebrot, aber auch aus Weizen) geht es recht gut. Die Ernährungsberaterin erklärte, dass das Knäckebrot durchgebacken sei. Brötchen und Pizzateig hingegen nicht. Weizen, bzw. der Teig kann im Magen weiter quellen und verursacht so eben die Schmerzen. Ich habe mir prompt noch ein anderes Knäckebrot geholt und werde das testen.

2. Fett! Für eine ordentliche Verdauung braucht es Fett. Wir sollen auf fettreduzierte Lebensmittel verzichten. Fett braucht der Körper. Ja, ich nutze Light Produkte, mache aber immer etwas Fett dran. Wenn in meinem Rezeptbuch steht, dass ich Öl verwenden soll, dann wird das auch gemacht. Letztlich kann man es ja auch so sehen: die Mengen, die gegessen werden, sind so klein, dass sie dann auch gut schmecken sollten. Guten Appetit!

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